Frankfurt/Main. Billiges Kerosin hat der Lufthansa in ihrem Horrorjahr 2015 zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. Während der Absturz eines Germanwings-Flugs und heftige Streiks das Unternehmen durchschüttelten, sprang der Überschuss von 55 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro nach oben, wie Europas größte Fluggesellschaft am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Dazu trug auch ein lukrativer Beteiligungsverkauf bei. Der Umsatz stieg um 6,8 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro und der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) legte um 55 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu.
Der Ergebnisbeitrag von Lufthansa Cargo fiel im Vergleichszeitraum allerdings um 40 Prozent auf 74 Millionen Euro. Seit Beginn des Sommerflugplans hatte der Luftfrachtmarkt nach Konzernangaben starke Überkapazitäten zu verzeichnen, die sowohl die Auslastung als auch die Durchschnittserlöse der Lufthansa Cargo negativ beeinflussten. Das Ergebnis wurde auch hier von den Streiks im wichtigen vierten Quartal belastet.
Für 2016 stellte Vorstandschef Carsten Spohr eine leichte Steigerung des bereinigten Ebit in Aussicht. Finanzielle Belastungen aufgrund etwaiger Streiks sind in dieser Prognose nicht enthalten. Für Lufthansa Cargo rechnet er aus heutiger Sicht mit einer leichten Erholung der Ertragslage. Finanzchefin Simone Menne erwartet, dass der Gesamtkonzern eine weitere Milliarde Euro weniger für Treibstoff ausgeben muss, denn auch 2016 wird das Öl wohl billig bleiben. (dpa/ag)