Brüssel. Ethiopian Cargo nutzt künftig wieder die belgischen Flughäfen Brüssel und Lüttich als Drehkreuze ihrer interkontinentalen Verkehre in Europa. Die äthiopische Frachtfluglinie war von dort im Herbst vergangenen Jahres abgewandert und hatte seitdem den holländischen Flughafen Maastricht als europäischen Knotenpunkt genutzt. Die Rückkehr der Gesellschaft nach Belgien wurde durch ein neues bilaterales Verkehrsabkommen zwischen den für Luftfahrtfragen zuständigen belgischen und äthiopischen Behörden möglich.
Auf Grundlage dieser Vereinbarung wird Ethiopian Cargo (ET Cargo) mit Beginn des diesjährigen Sommerflugplans ab Ende März von Brüssel aus zwölf Frachtflüge pro Woche nach Fernost und in die Golfregion durchführen. Ziele dort sind Hongkong, Shanghai, Guangzhou und Dubai. Die Zahl der Hongkong-Frequenzen soll in den kommenden Monaten aufgestockt werden. Zudem ist geplant, weitere Ziele in das Routennetz aufzunehmen.
Von Lüttich aus will die Cargo Airline die afrikanischen Flughäfen von Johannesburg, Accra und Lagos bedienen. Zwischen zehn und zwölf Starts pro Woche sind vorgesehen. Sowohl von Brüssel als auch Lüttich aus, sollen Boeing 777-Frachter eingesetzt werden, die pro Flug rund 100 Tonnen transportieren können. Als Folge dieser Entwicklung rechnen die Verantwortlichen in Brüssel mit einer Steigerung der Frachtmenge in diesem Jahr um bis zu 40.000 Tonnen. In Lüttich dürfte das Volumen geringer ausfallen, da sich Ethiopian Cargo von dort nicht völlig zurückgezogen hatte.
Grund für die Verlagerung der meisten Belgien-Flüge nach Maastricht war ein Konflikt über Verkehrsrechte mit der zuständigen Brüsseler Behörde. Diese hatte die interkontinentalen Flüge von Ethiopian Cargo via Brüssel und Lüttich bis zum Herbst vergangenen Jahres nur jeweils einzeln als Charterflug genehmigt. Dies war mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden und garantierte der Frachtfluglinie und ihrem Hauptkunden Starbrokers (DHL) keine Streckensicherheit. (hs)