Genf. Die internationale Luftfahrtvereinigung (Iata) hat am Mittwoch die weltweiten Verkehrszahlen für April bekanntgegeben. Laut Iata stieg die Passagiernachfrage im April 2012 weltweit um 6,1 Prozent, wogegen die Nachfrage im Frachtbereich um 4,2 Prozent sank. Die Passagierzahlen liegen damit über dem 20-Jahres-Trend.
Der Abschwung im Bereich Luftfracht ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut Iata irreführend und nicht als genereller Trend zu verstehen. Das Luftfrachtaufkommen brach im vergangenen Jahr in der ersten Jahreshälfte ein und erreichte bis Jahresende den Tiefpunkt. Die ersten vier Monate diesen Jahres waren durch eine stark volatile Entwicklung der Märkte gekennzeichnet. Verglichen mit den Zahlen vom November 2011 war das Frachtaufkommen im April 2012 um 2 Prozent höher. Rund 80 Prozent des Wachstums entfallen dabei allerdings auf Fluglinien aus dem Mittleren Osten. Die Luftfracht bei Airlines aus Europa, Nordamerika und der Region Asien-Pazifik schwächelt dagegen weiterhin.
Tony Tyler, Generaldirektor und CEO der Iata, sieht die Entwicklung in der Luftfracht trotz Rückgang gelassen: „Die Welt ist heutzutage von Unbeständigkeiten und Risiken geprägt, da werden auch die Fluglinien vorsichtiger.“ Trotz einiger Schwachstellen zeigten die Luftfrachtmärkte laut Tyler Anzeichen für ein Wachstum, nachdem sie Ende 2011 bereits ihren Tiefstand erreicht hatten. Der positive Trend trifft laut Tyler allerdings nur auf einige Regionen der Welt zu. „Die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa erschwert es, kurz bis mittelfristig optimistisch zu sein.“
Bei europäischen Fluglinien ging der Frachtverkehr im April 2012 im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent zurück, obwohl sie die Kapazitäten um 0,2 Prozent abgebaut hatten. Bei Fluglinien aus Nordamerika sank der Frachtverkehr um 6,4 Prozent, Airlines im Raum Asien-Pazifik mussten im April 2012 einen Nachfragerückgang um 7,3 Prozent verzeichnen. Für einen Lichtblick sorgten dagegen die Fluglinien aus dem Mittleren Osten: Die Frachtnachfrage stieg im April 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 14,5 Prozent, wobei auch die Kapazitäten um 15,1 Prozent ausgebaut wurden. (bw)