Frankfurt/Main. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass vor allem der Güterverkehr von dem angekündigten neunstündigen flächendeckenden Streik der Lokführer stark betroffen sein wird. Über die Nachtstunden wickelt die Bahn besonders den Güterverkehr über die Trassen ab. Der Schienengüterverkehr werde im Regelbetrieb soweit möglich aufrechterhalten, teilte die Bahn mit. Im Einzelfall notwendige Stornierungen oder Verschiebungen werden mit den betroffenen Kunden durch die Serviceteams in Duisburg abgestimmt. Züge aus und von Polen und Tschechien werden Verkehrsbeschränkungen unterliegen. Die Bahn verfüge allerdings über keine Erkenntnisse über Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen.
„Wir können uns schwer drauf vorbereiten weil wir nicht wissen , wo GDL Schwerpunkte setzt“, lautet die Auskunft bei der Hotline der Bahn zu möglichen Auswirkungen im Güterverkehr. Ein Sprecher von DB Schenker Rail bestätigte diese Einschätzung: „Es wird zu Verspätungen und Ausfällen kommen, in manchen Fällen werden Züge vermutlich auch abgestellt.“
Stornierungen durch Kunden
Ein eigenes Krisenteam in Frankfurt beobachtet die Entwicklung der Situation und kann steuernd eingreifen, beispielsweise Züge umleiten. Im Vorfeld habe es bereits Stornierungen von Kunden gegebenen, bestätigte DB Schenker Rail. „Bei den Kunden herrscht natürlich große Verunsicherung“, sagte ein Sprecher. Es sei zu befürchten, dass Kunden auf andere Verkehrsträger und direkte Wettbewerber umsteigen. Solche Verlagerungen seien dann meistens längerfristig und nicht nur für den Zeitraum des Streiks. Man sei in enger Abstimmung mit allen Kooperationspartnern im Kombinierten Verkehr sowie mit Auslands- und Kooperationsbahnen um die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten. (diwi)