Wien. Österreich hat in den vergangenen vier Jahren vier Verkehrsminister verschlissen, worüber sich die Speditionsbranche Sorgen macht. Dies hat aus Sicht des österreichischen Zentralverbandes Spedition & Logistik zu Verzögerungen bei der Umsetzung von wichtigen logistikrelevanten Themen geführt. Der Verband fordert daher, im Interesse des Wirtschaftsstandortes Österreich wieder mehr politische Dynamik zu entwickeln. „Der neue Bundeskanzler Christian Kern hat von einem New Deal mit der Wirtschaft gesprochen. Dem neuen Verkehrsminister Jörg Leichtfried empfehlen wir in diesem Sinne zu allererst die aktive Weiterführung des Arbeitsausschusses Logistik“, betont Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Verbandes.
Neuer Branchenreport
Vieles von dem, was die Spediteure für die Wirtschaft leisten, würde abseits der öffentlichen Wahrnehmung durchgeführt und auch vieles von dem, was der Verband als Interessensvertretung für die Logistikbranche leistet, geschehe „hinter den Kulissen“. Diese beiden Gründe haben den Verband dazu bewogen, einen Branchenreport herauszugeben, der mit Zahlen und Fakten die Branche ausleuchtet. „Unser Ziel ist es, mehr Licht auf die heimische Logistikbranche und ihre Wertschöpfung zu werfen, und auch darauf, was wir als Interessensvertretung für unsere Branche tun“, soagt Verbandsgeschäftsführer Oliver Wagner. Gerade beim Vermarkten von „Logistics Made in Austria“ gebe es im Vergleich zu Deutschland noch großen Aufholbedarf.
11.000 Speditionsunternehmen beschäftigen in Österreich 160.000 Mitarbeiter und machen einen Umsatz von 34 Milliarden Euro pro Jahr. Darin enthalten ist eine direkte Wertschöpfung von neun Milliarden Euro. Jeder Beschäftigte in der österreichischen Logistikwirtschaft sichert bis zu 3,5 Arbeitsplätze in der österreichischen Volkswirtschaft. Jeder Euro an Wertschöpfung der Logistikbranche in Österreich sichert bis zu 4,11 Euro an Wertschöpfung in Österreichs Wirtschaft, liest man im Branchenreport. (mf)