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Logistiker fordern mehr Vereinheitlichung in Europa

28.11.2013 10:23 Uhr
Logistiker fordern mehr Vereinheitlichung in Europa
Bei der Harmonisierung der Regeln in der EU sehen führende Logisitker Handlungsbedarf
© Foto: Picture Alliance/CHROMORANGE

Bestehende Gesestze sollen besser durchgesetzt und Prozeduren vereinfacht werden.

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Brüssel. Vertreter der Logistik-Branche haben auf dem sechsten Europäischen Logistik-Gipfel eine stärkere Harmonisierung der Regeln, bessere Durchsetzung bestehender Gesetze und vereinfachte Prozeduren für den europäischen Markt gefordert. „Zehn bis 15 Prozent des Endpreises eines Produktes sind Kosten aus der Logistik. Es muss unsere Aufgabe sein, diese Kosten zu verringern“, sagte Charlie Dobbie, Vizepräsident von DHL Express. Gefragt seien sowohl die Marktteilnehmer selbst, aber vor allem auch die EU und Regierungen in den einzelnen Staaten.

Für die EU-Kommission wies Miroslaw Zielinski, Direktor für den Bereich Zollwesen, den Vorwurf einer zu unbeweglichen und untätigen EU zurück. Zumindest die Kommission sei dabei, Regeln zu vereinfachen. Seit Sommer diesen Jahres gelte zum Beispiel der Zollkodex der Gemeinschaften - ein Projekt, das die EU angestoßen habe. Bei der Sicherheitsüberwachung sei niemand in der Welt so gut wie die EU. Die unterschiedlichen Durchsetzungsniveaus in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten, vor allem das Nord-Süd- und West-Ost-Gefälle bei den Logistik-Leistungen seien auf nationale Traditionen zurückzuführen. „Aber das ist dabei, sich zu ändern", sagte der Pole Zielinski.

Die Europaabgeordnete und Verkehrspolitikerin Gesine Meißner (FDP) sagte, dass es tatsächlich einen Widerspruch gebe zwischen dem EU-Willen, einen Binnenmarkt ohne Hindernisse zu schaffen, und der Verabschiedung von Gesetzen, die genau diese Vereinheitlichung erreichen wollen. „Da sagen die Vertreter der unterschiedlichen Staaten dann immer: Bei uns haben wir ein gutes System, das funktioniert. Wozu brauchen wir ein Neues? Das kann doch nur schlechter werden."

In einer zweiten Podiumsdiskussion wurde die Einführung von Systemen zur Messung des CO2-Fußabdrucks in der Lieferkette diskutiert. In Frankreich gibt es ein solches System bereits. Doch sei es äußerst schwierig, verlässliche Daten zu erhalten, klagte Stéphanie Chalandon vom französischen Logistikunternehmen Clasquin. Die EU hat mit DIN EN 16258 einen Standard erarbeitet, der von den Diskussionsteilnehmern als viel zu kompliziert bewertet wurde. „Wir müssen die Dinge einfach halten und auch nicht jedes Frachtstück von drei Kilogramm berücksichtigen“, so Dobbie.

Er überreichte dem EU-Umweltkommissar Janez Potočnik zehn Ratschläge des Konferenzveranstalters „Alliance for European Logistics“ (AEL), wie sich der Sektor ein EU-Messsystem für CO2 in der Logistik vorstellt. Zu AEL gehören zurzeit BASF, CEVA Logistics, Deutsche Post DHL, duisport, Hapag-Lloyd, Hutchison Europe, IVECO, Kuehne + Nagel, Michelin, Motorola Solutions und SAP.  (kw)

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