Kiel. Die Stimmung in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich im dritten Quartal 2010 nochmals verbessert. Das geht aus dem Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft (IfW) im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. berechnet. Der Indikator ist im dritten Quartal um 8,7 Punkte auf 147,6 Punkte geklettert. Das ist der höchste Wert seit dem Jahreswechsel 2007/2008.
Zur Berechnung des Indikators werden die Erwartungen und die tatsächliche Lage von Logistikdienstleistern und Logistikanwendern aus Industrie und Handel abgefragt. Im dritten Quartal hat sich die Lagebeurteilung zunehmend verbessert und konnte zu der vorauseilenden, optimistischen Erwartung weiter aufschließen. Ein Zeichen dafür, dass die in den letzten Befragungen geäußerten positiven Erwartungen eingetroffen sind.
Maßgeblich zum Anstieg beigetragen hat die günstigere Lageeinschätzung bei den Logistikdienstleistern (Anstieg um 17,6 Punkte auf 141,7 Punkte). Als Grund dafür gibt das IfW eine deutlich bessere Kapazitätsauslastung und eine überwiegend als gut beurteilte Auftragslage an. Auch der Erwartungswert ist gestiegen, und zwar um 8,4 auf 158,8 Zähler. Für IfW-Konjunkturforscher Stefan Kooths ein Indiz für eine "robuste Aufwärtsentwicklung".
Der Klimawert für die Logistikanwender in Industrie und Handel hat sich ebenfalls verbessert, allerdings nicht so stark. Der Index zur Lagebeurteilung stieg um 12,1 auf 149,2 Punkte. Hingegen gaben die Erwartungen um 3,1 auf 140,8 Punkte nach. Die leicht nachlassenden Erwartungen für die nächsten 12 Monate rühren laut IfW von einer nicht mehr ganz so starken Einschätzung der zukünftigen inländischen Logistikbedarfe. "Alle übrigen Erwartungskomponenten liegen praktisch auf ihren Vorquartalsniveaus. Daraus ergibt sich – angesichts der aktuellen Lageeinschätzung – ein insgesamt weiterhin positiver Ausblick auf die weitere Entwicklung der Logistikkonjunktur in Deutschland", bewertet Kooths das Ergebnis der Befragungen. (cd)