Berlin/München. Die Logistikbranche hat die Absage des geplanten Oster-Lockdowns gelobt, weil es sonst zu spürbaren Störungen der Lieferketten gekommen wäre. Zwar sei die Branche in der Krisenimprovisation routiniert, sagte der Präsident des Speditions- und Logistikverbandes DSLV, Axel Plaß, am Mittwoch, 24. März. „Doch für einen bundesweiten Stillstand aller Branchen gibt es selbst in dem komplexen Räderwerk Logistik keinen Plan B, um lokale Versorgungsengpässe gänzlich abzuwenden, die am Ende auch private Haushalte treffen könnten.“
Plaß sagte abschließend: „Fehlerkorrekturen verdienen stets Respekt – aber nur, wenn daraus auch gelernt wird. Das politische Verwirrspiel muss aufhören. Entscheidungen solcher Tragweite müssen zukünftig zwingend mit Expertenbeteiligung getroffen werden.“
Auch der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) hat die Abkehr der Bundesregierung von der angekündigten „Osterruhe“ ausdrücklich. Man wünsche sich nun, dass „die Erkenntnisse aus diesem unglücklichen Versuch zur Pandemie-Bekämpfung in die künftige Handlungsstrategie der Politik von Bund und Ländern einfließen“, sagte LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann. „Angesichts globaler Warenströme und einer fortschreitenden Digitalisierung ist unsere Branche – im übertragenen Sinne – nicht mehr mit Ochsenkarren und Pferdefuhrwerken unterwegs. Zeitgemäße und bedarfsgerechte Logistik kommt daher mit Hüh-und-Hott-Entscheidungen nicht mehr weit“, so Lehmann. (dpa/tb)