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Logistik-Indikator: Hochkonjunktur dauert an

05.09.2011 16:21 Uhr
Logistik-Indikator: Hochkonjunktur dauert an
Die Logistikwirtschaft profitiert von der guten Konjunktur
© Foto: Fotolia/Thomas Reimer

Der BVL-Logistik-Indikator verzeichnet weiterhin gute Stimmung, aber die Zukunftsaussichten sind nicht mehr ganz so gut

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Bremen/Kiel. Die Hochkonjunktur in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzte, allerdings deutet sich für die weiteren Geschäftsaussichten eine etwas ruhigere Gangart an. Dies geht aus der jüngsten Erhebung für den Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. Während die Lagebeurteilung auf hohem Niveau nur um 4 auf 152,5 Indexpunkte nachgab, fiel der Erwartungsrückgang mit fast 15 Zählern deutlich aus. Insgesamt liegt der Gesamtindex für die deutsche Logistikkonjunktur mit einem Wert von 146,4 Punkten aber immer noch deutlich im expansiven Bereich oberhalb der neutralen 100er-Marke, heißt es.

Die schlechteren Erwartungswerte waren auf beiden Marktseiten zu beobachten, wobei sich die jüngsten Turbulenzen auf den internationalen Kapitalmärkten in der Befragung noch nicht widerspiegeln konnten, da die Befragung bereits im August abgeschlossen war. Sowohl bei den Logistikdienstleistern (Anbieter) als auch auf bei Industrie und Handel (Anwender) wird die gegenwärtige Situation deutlich positiver beurteilt als die Aussichten für die kommenden zwölf Monate.

Die geringfügige Eintrübung der Lageeinschätzung auf der Anbieterseite (Rückgang um 2,6 auf 151,2 Zähler) ist auf einen gegenüber dem Vorquartal weniger dynamischen Auftragseingang und eine nicht mehr ganz so lebhafte Geschäftsentwicklung zurückzuführen, heißt es. Die Beurteilung der Auftragslage und der Kapazitätsauslastung haben sich auf ihren Vorquartalswerten stabilisiert. Der deutliche Rückgang der Erwartungen um fast 20 auf 140,2 Indexpunkte streut indes über alle Teilkomponenten.

Die Logistikanwender in Industrie und Handel haben ihre Lage- und Erwartungseinschätzung um 7,6 beziehungsweise 10,1 Zähler nahezu gleichförmig zurückgenommen. Ähnlich wie bei den Anbietern war für den Rückgang der Lagebeurteilung die weniger lebhafte Nachfrageentwicklung verantwortlich, während sich die Kapazitätsauslastung und die Kapazitätsverfügbarkeit im Markt kaum bewegten. Bei den Preisen dürfte sich gegenüber dem Vorquartal der Rückgang des Ölpreises entlastend auswirken. Hinsichtlich der Aussichten für die kommenden zwölf Monate zeichnet sich eine etwas verhaltenere Expansion der inländischen Logistikbedarfe ab. Auch die Investitions- und Einstellungspläne sind weniger auf Zuwachs ausgerichtet als noch vor drei Monaten. Allerdings hat sich die leichte Tendenz zur Auslagerung von Logistikaktivitäten bislang noch nicht umgedreht.

In diesem Quartal fragte des Institut für Weltwirtschaft die Branche zudem nach Maßnahmen im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Eine Erhöhung des Anteils weiblicher Mitarbeiter wird in der deutschen Logistikwirtschaft mehrheitlich dabei derzeit nicht gezielt angestrebt. Allerdings sind die Logistikdienstlsiter mit einem Anteil von 41,5 Prozent der Befragten etwas weiter als Industrie und Handel, von denen nur 31,6 Prozent angaben, den Fachkräftemangel durch ein gezieltes Bemühen um weibliche Mitarbeiter zu mildern. (sb) 

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