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Lkw-Sperren im Elsass sind aufgehoben

31.07.2015 11:27 Uhr
Lkw-Sperren im Elsass sind aufgehoben
Französische Bauern haben Lebensmitteltransporte von Deutschland nach Frankreich behindert
© Foto: PA/dpa/Uli Deck

Die französischen Bauern, die Lebensmitteltransporte von Deutschland nach Frankreich behindert hatten, haben ihre Blockaden beseitigt. Der Güterverkehr zwischen Deutschland und Frankreich läuft somit wieder reibungslos.

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Paris. Der Güterverkehr zwischen Frankreich und Deutschland läuft wieder störungs- und behinderungsfrei. Vor einigen Tagen hatten nach eigenen Angaben rund 1000 französische Agrarerzeuger aus Protest gegen von ihnen als solche deklarierte „Wettbewerbsverzerrungen in der EU“ an sechs Grenzübergängen mit Traktoren aus Deutschland kommende Lkw gestoppt, ihre Ladung kontrolliert und bis zu 300 Lebensmitteltransporte zum Umkehren gezwungen. Nachdem sie seitens des Pariser Landwirtschaftsministeriums die Zusage zu einem Gespräch mit Agrarminister Stephane Le Foll erhalten hatten, hoben sie die Blockaden wieder auf.

Gesperrt hatten die Bauern zuvor fünf Brücken über den Rhein, darunter auch die viel befahrene Europabrücke zwischen Strassburg und Kehl. Aber nicht nur der EU-rechtlich verankerte freie Warenverkehr zwischen Deutschland und Frankreich war von den Aktionen betroffen. Auch im Südwesten Frankreichs wurde gegen ausländische Lebensmitteltransporte vorgegangen. Aufgebrachte französische Erzeuger stoppten auf der A 64 nahe der spanischen Grenze von dort kommende Lkw, kontrollierten wie im Elsass die Ladung, räumten sie in einigen Fällen aus und warfen den Inhalt auf die Strasse.

Der Erzeugerprotest in Frankreich wird sowohl von den Viehzüchtern und Milchbauern getragen als mehr und mehr nun auch von den Gemüsepflanzern. Alle sehen sich als Opfer günstigerer Produktionsbedingungen in Nachbarländern wie Deutschland, Spanien oder auch Marokko, in denen die Arbeitskosten niedriger liegen als bei ihnen und wo zudem die gesetzlichen Auflagen weniger scharf seien. Von den Rindfleischerzeugern heißt es offiziell, dass 20.000 von ihnen vor der Pleite stünden.

Protestaktionen haben sich verlagert

Vom Elsass und Südwesten haben sich die Protestaktionen inzwischen auf Lothringen, die Bretagne und das Burgund verlagert. Betroffen waren dort Supermärkte und SB-Warenhäuser, Versorger öffentlicher Kantinen und die Firma Lactalis in der Normandie, weltgrösster Produzent von Milchprodukten. Inzwischen hat auch Minister Le Foll den Aufruf der heimischen Erzeuger an die Einkaufszentralen des Handels und die Verbraucher unterstützt, nur noch Lebensmittel aus heimischer französischer Produktion zu kaufen, wozu auch schon Staatspräsident Hollande aufgefordert hatte. Wurden bei den allenthalben exerzierten Herkunftskontrollen Produkte aus anderen EU-Ländern entdeckt, versahen die eingedrungenen Bauern diese mit entsprechend vorbereiteten Etiketten, die die Versorgung mit Lebensmitteln aus dem Ausland anprangern. (jb)

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