Düsseldorf. Die Polizei hat bei Fernfahrern auf den Autobahnen im Rheinland innerhalb von fünf Tagen fast 1300 Verstöße gegen den Mindestabstand registriert. Das teilte ein Polizeisprecher am Freitag in Düsseldorf mit. Nach einer Serie von tödlichen Lastwagenunfällen hatte die Polizei seit Montag massenhaft Kontrollen von Lkw-Fahrern angesetzt.
81 Mal erwischten sie die Fahrer mit verbotenen Geräten wie Mobiltelefonen während der Fahrt. Zu 124 Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten kamen 86 wegen schlecht gesicherter Fracht oder Überladung. Acht Lkw-Fahrer konnten sogar nicht einmal einen Führerschein vorweisen. Auf der A 61 in Richtung Venlo zeigte ein Drogentest bei einem 41-jährigen deutschen Fernfahrer positiv auf Kokain an. Bei der Durchsuchung des Führerhauses wurde eine Crackpfeife gefunden. Für den Mann war die Fahrt zu Ende.
Acht Menschen waren im vergangenen Jahr bei Unfällen mit Lastwagen auf den 700 Autobahnkilometern des Regierungsbezirks Düsseldorf getötet worden. Die Polizei kritisiert, dass viele Fahrer die elektronischen Notbremssysteme ausschalten. Sie sind bei neu zugelassenen Lkw zwar seit 2015 Pflicht, die Abschaltung wird jedoch nicht geahndet. Manche Lkw-Fahrer fahren dicht auf, um im Windschatten Sprit zu sparen. Andere wollen verhindern, dass die elektronischen Helfer ihren Truck automatisch abbremsen, wenn vor ihnen ein Auto einschert. (dpa)