Leipzig/Frankfurt. Unmittelbar vor Beginn der Verhandlung um Nachtflüge am Frankfurter Flughafen am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig haben nahe des Gerichts rund 30 Menschen gegen Fluglärm protestiert. Mit Transparenten und Schildern machten sie ihren Unmut deutlich. Am (heutigen) Dienstag wird der vierte Senat in mündlicher Verhandlung die Planfeststellung des Landes Hessen zum Ausbau des zentralen deutschen Drehkreuzes prüfen.
Die neue Landebahn war im Oktober in Betrieb gegangen. Die vierte Piste hat im Rhein-Main-Gebiet heftige Proteste gegen zusätzlichen Fluglärm und andere Beeinträchtigungen ausgelöst.
Zuletzt demonstrierten an Montagabenden Tausende im Frankfurter Flughafenterminal gegen den Ausbau. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat angekündigt, null Nachtflüge in der Zeit zwischen 23.00 und 5.00 Uhr umzusetzen, falls das nach dem Leipziger Urteil möglich sei.
Wichtigster Streitpunkt vor Gericht ist die Regelung der Nachtflüge, von denen das Land mit seinem Beschluss vom Dezember 2007 im Schnitt 150 pro Nacht erlaubt hatte. Davon dürften durchschnittlich 17 zwischen 23.00 und 5.00 Uhr stattfinden, was gegen frühere Absprachen in der Vermittlungsphase (Mediation) zum Ausbau verstößt. Das Land hat die zusätzlichen Nachtflüge mit der bundesweiten Bedeutung des Frankfurter Flughafens für die Luftverkehrswirtschaft begründet. (dpa)