Hamburg. Der norddeutsche Groß- und Außenhandel tritt noch auf der Stelle, blickt aber auch leicht optimistisch in die Zukunft. Nach einem Minus von 0,9 Prozent im vierten Quartal 2020 sei der Umsatz im ersten Quartal um 0,1 Prozent gestiegen, teilte der AGA Unternehmensverband am Mittwoch, 14. April, mit. Gleichzeitig habe sich der AGA-Indikator für den Groß- und Außenhandel gegenüber dem vierten Quartal 2020 deutlich erholt und sei von 98,2 auf 118,5 Punkte gestiegen. Der Bereich Dienstleistung sei von 99,6 auf 116,6 Punkte geklettert, so dass der Gesamtindikator für Handel und Dienstleistung nun bei 111,1 liege. Werte unter 100 Punkte deuten auf eine relativ schlechte Geschäftslage hin, Werte über 100 auf eine relativ gute Lage.
Der Befragung des Unternehmensverbands unter seinen Mitgliedern von Mitte März bis Anfang April zufolge erwartet wie im vierten Quartal 2020 knapp ein Drittel der Unternehmen steigende Umsätze. Einen höheren Gewinn prognostizieren 22 Prozent der Betriebe, im Vorquartal lag dieser Wert den Angaben zufolge noch bei 17 Prozent. Darüber hinaus suchten derzeit Zwei Drittel der Unternehmen Fachkräfte. Vor einem Jahr seien es nur 29 Prozent gewesen.
Unternehmen erwarten Nachholeffekt nach dem Ende der Pandemie
Die erfreulichen Perspektiven dürften jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass „zahlreiche Unternehmen richtig leiden und Existenzen gefährdet bleiben“, sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Die derzeit stabilen Werte basierten unter anderem auf der Weitergabe erhöhter Einkaufspreise. Auf der anderen Seite seien die Unternehmen optimistisch, weil sie davon ausgingen, dass Firmen und Verbraucher bei einem Ende der Pandemie viel nachholen wollen und die Binnenkonjunktur so antreiben werden.
Im Vergleich unter den norddeutschen Bundesländern stieg der Umsatz im Groß- und Außenhandel im ersten Quartal in Bremen mit 3,3 Prozent am meisten, gefolgt von Niedersachsen mit 2,7 Prozent und Hamburg mit 0,9 Prozent. Schleswig-Holstein musste dagegen den Angaben zufolge einen Rückgang um 2,6 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern sogar um 2,8 Prozent hinnehmen. (dpa)