Mainz. Im Kampf gegen krankmachenden Bahnlärm könnte nach Ansicht eines Gesundheitsexperten noch viel mehr als bislang getan werden. Es seien noch nicht alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft, sagte der Bremer Gesundheitsökonom Eberhard Greiser am Montag in Mainz. „Man kann sehr intelligente Lärmschutzwände machen.” Diese seien geneigt, um den Schall an den Rädern abzufangen. Im lärmgeplagten Mittelrheintal fürchte er jedoch, dass eine umfangreichere Lösung hermüsse - eventuell eine Verlegung der Strecke für Güterzüge.
Greiser stellte eine Hochrechnung zu möglichen Folgen des nächtlichen Schienenlärms entlang des Rheins vor. Demnach könnten dort innerhalb von zehn Jahren rund 75.000 Menschen wegen des Krachs krank werden, auch Todesfälle seien möglich. Dies sei eine Prognose und „mit Vorsicht zu genießen”, sagte Greiser. Eine umfassende Studie gebe es noch nicht.
Die Deutsche Bahn erklärte, das Lärmproblem werde sehr ernst genommen. Der Konzern will unter anderem bis 2020 alle 60.000 Güterwagen der Sparte DB Schenker Rail auf leisere Bremsen umrüsten. (dpa)