Paris. Offiziell will die französische Staatspost La Poste die Jahresergebnisse 2012 erst Ende Februar bekanntgeben. Die Pariser Les Echos meldet jedoch unter Berufung auf Gewerkschaftskreise, dass die Biefbeförderung im letzten Jahr noch stärker zurückgegangen ist als in den beiden Vorjahren. Damals lag die Abnahme bei 3 bis 3,3 Prozent. Für das vergangene Geschäftsjahr liegt das Minus laut Zeitungsbericht doppelt so hoch - zwischen 5,6 und 6 Prozent.
Veränderte Kommunikation durch Internet
Am stärksten rückläufig ist demnach der B2C-Versand von Unternehmen an ihre Kunden. Dafür verantwortlich seien einerseits die Krise und andererseits technologische Veränderungen und die damit einhergehende Verhaltensänderung im Kommunikationsbereich zugunsten des Internetversands.
2011 war der Umsatz von La Poste im Briefversand so gut wie stabil geblieben dank heraufgesetzter Porto- und anderer Preise. Im vorigen Jahr sind dagegen keine weiteren Erhöhungen mehr erfolgt, die den Rückgang im Briefverkehr erneut hätten ausgleichen können. Die strukturelle Einbuße könnte die Gruppe dazu bewegen, das Aufgabenprofil für die Postbediensteten noch weiter zu diversifizieren, meint Les Echos.
So können Briefträger heute schon beispielsweise zum Sammeln von Büro-Altpapier zu Recyclingzwecken eingesetzt werden. Tröstlich für La Poste sei allerdings, dass ihr die jüngsten Statistiken ein gutes Ergebnis bei den Zustellungszeiten im Briefverkehr bescheinigt hätten. Bei Sendungen, die bereits am Folgetag zugestellt werden sollen, ist die Staatspost in 87,5 Prozent der Zustellungen pünktlich. (jb)