Bonn. Bei systemgeführten Sammelgutverkehren sind die Kosten im Zeitraum von Juni 2011 bis Juni 2012 um 3,37 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis des neu erstellten Kostenindex für systemgeführte Sammelgutverkehre, den die Vereinigung der Sammelgutspediteure im DSLV (Versa) erstmals ihren Mitgliedern vorgestellt hat. Der neue Versa-Kostenindex soll jährlich im Herbst erscheinen und löst den bisherigen Tarif für den Spediteursammelgutverkehr ab. Aus kartellrechtlichen Gründen durfte die Versa die unverbindliche Tarifempfehlung in der alten Form nicht mehr veröffentlichen. Deshalb habe man sich für die Veröffentlichung eines Kostenindex entschieden, der keine Empfehlung enthält, begründet die Versa den Schritt.
Die wissenschaftliche Begleitung bei der Erstellung des Index und die Durchführung übernimmt Professor Dirk Lohre, der an der Fakultät Wirtschaft und Verkehr der Hochschule Heilbronn lehrt und das Steinbeis-Beratungszentrum Spedition und Logistik leitet.
Mit dem Index wolle man ein praxisnahes Marktinformationssystems für die Versa-Mitglieder bereitstellen, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Das theoretische Modell der neuen Branchenkennziffer hatte die Versa beim Steinbeis-Beratungszentrum Spedition und Logistik in Auftrag gegeben.
Personalkosten, Betriebs- und Treibstoffkosten
Im Zentrum der Untersuchung steht die Entwicklung der Kostenarten, die für den Prozess einer Sendungsabwicklung die größte Relevanz besitzen. Untersucht werden Personalkosten, die Treibstoffkosten sowie die Sachkosten. Die Erstellung des Gesamtkostenindex folgt abschließend, indem die einzelnen Kostenwerte mit ihrem Anteil an den Prozessgesamtkosten gewichtet und in einen Gesamtdurchschnitt überführt werden.
An der repräsentativen Befragung der Versa-Mitglieder haben sich 73 Betriebe mit der Auswertung von jeweils über 8 Millionen Sammelguteingangs- und -ausgangssendungen beteiligt. Demnach sind die Personalkosten im genannten Zeitraum um 3,03 Prozent gestiegen, vor allem aufgrund auf Grund krisenbedingten Nachholbedarfs sowie des Fahrermangels. Bei den Treibstoffkosten betrug der Anstieg 4,50 Prozent und bei den Sachkosten lag das Plus bei 3,29 Prozent. (diwi)