Warschau. Die staatliche Kontrollbehörde NIK hat in ihrem neuesten Bericht den Zustand und die Verwaltung von Brücken aller Art in Polen scharf kritisiert. Oft seien sie in sehr schlechtem technischem Zustand, was die Sicherheit von Menschen und die Flüssigkeit des Straßenverkehrs behindere. An zu vielen Brücken seien wegen dieser Gefahren Einschränkungen eingeführt worden wie etwa Tempolimits, Belastungsgrenzen für schwere Fahrzeuge und Fahrbahn-Verengungen.
Brücken seien die neuralgischen Punkte des polnischen Verkehrssystems geworden. Am schlechtesten schnitten lokale und regionale Straßen ab. Hier ignorieren laut NIK die Kommunen und Landkreise oftmals fast komplett ihre Aufgaben und Pflichten bei der Instandhaltung. Laut polnischem Statistikamt GUS gibt es im Lande bei über 412.000 öffentlichen Straßenkilometern insgesamt gut 35.000 Brückenobjekte. Die Kontrolleure vermuten aber, dass es sogar einige Tausend mehr sein könnten, weil 40 Prozent der zuständigen Behörden nicht wie vorgeschrieben regelmäßige, vollständige Berichte zum Zustand der Fahrwege vorlegen.
Von den 339 untersuchten Brücken wies ein Drittel Schäden auf, die im weiteren Verlauf zu bedrohlichen Situationen führen würden. Bei etwa 20 Prozent der Objekte beantragte die NIK sofortige Maßnahmen zur Behebung schwerwiegender und gefährlicher Mängel. Sogar auf den Landesstraßen, die noch am besten abschnitten, wurden sechs Prozent der untersuchten Brücken ein sehr schlechter Zustand attestiert. (mk)