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Kongress: Hohe Sicherheitsstandards in deutschen Tunneln

25.02.2015 14:32 Uhr
Kongress: Hohe Sicherheitsstandards in deutschen Tunneln
Im Gegensatz zu den Brücken stehen die Tunnel in Deutschland gut da
© Foto: Picture Alliance/ZB/Michael Reichel

Beim ersten Deutschen Tunnelkongress in Rostock kamen Experten zu dem Schluss, dass die Tunnel der Republik in einem guten Zustand sind.

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Rostock. Deutsche Tunnel sind in einem guten Zustand und die Sicherheitsstandards sind hoch. So lautete die allgemeine Meinung beim ersten Deutschen Tunnelkongress für Betriebstechnik, Sicherheit und Telematik am Mittwoch in Rostock. Aus den Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte etwa in den Alpen sei viel gelernt worden. „Es gibt keinen Tunnel mehr ohne Videoüberwachung, jeder Quadratmeter kann eingesehen werden“, sagte der Direktor des Instituts für Straßenwesen an der Technischen Hochschule Aachen, Bernhard Steinauer.

Allerdings gebe es keinen Grund zur Zufriedenheit. „Deutschland hat Glück gehabt. Wir dürfen nicht sagen, dass wir besser sind als andere Länder.“ Denn die Schwachstelle im System Tunnel bleibe der Mensch. Dies bestätigte Simone Saalmann vom ADAC. Beobachtungen hätten gezeigt, dass Autofahrer oft zu spät reagieren oder trotz roter Ampeln in Tunnel fahren. „Manche wollen noch von einem Unfall ein Filmchen drehen statt die Beine in die Hand zu nehmen und aus dem Tunnel zu laufen.“

Alle Tunnel haben bestanden

Saalmann berichtete, dass bei einem Test im Jahr 1999 von 20 Tunneln noch fünf als bedenklich und drei als mangelhaft eingestuft worden waren. 2012 fiel keiner mehr durch. In Deutschland gibt es den Angaben zufolge 330 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 250 Kilometern. Nach der EU-weiten Einführung einer Richtlinie im Jahr 2004 hätten alle Länder ihre Tunnel nachgerüstet, berichtete Steinauer. Überwachungsanlagen, Löschsysteme und schnelle Warnsysteme für Rauch- oder Brandentwicklung seien installiert worden.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Derzeit werde ein Infrarot-System entwickelt, das unnatürliche Hitze etwa an Reifen oder Bremsscheiben feststellen kann. Dann würde ein Auto schon gestoppt, bevor es in den Tunnel fährt. Es werde auch an Systemen gearbeitet, die Gefahrgutzeichen an Lastwagen erkennen. „Dann wissen wir jederzeit, welches Gefahrenpotenzial sich aktuell im Tunnel befindet“, sagte Steinauer.

Wünschenswert wäre, wenn es alle 150 Meter einen Notausgang gäbe. Heute liege der Mindestabstand bei 300 Metern. Die Experten in Rostock waren sich aber einig, dass eine Umrüstung aller Tunnel auf den technisch höchsten Stand aus finanziellen Gründen nicht machbar ist.  (dpa)

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