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KEP-Branche: Schlechte Bezahlung trotz Boom

17.12.2019 09:14 Uhr
Pakete, Sortierzentrum, Deutsche Post DHL
Dank dem Onlinehandel steigen in der KEP-Branche seit Jahren die Umsätze
© Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/picture-alliance

Den Paketdienstleistern geht es dank dem Onlinehandel blendend. Obwohl die Umsätze steigen, bleiben die Löhne laut Statistischem Bundesamt auf einem niedrigen Niveau.

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Wiesbaden. Die Branche der Post-, Kurier- und Expressdienste (KEP) boomt, und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Doch nicht alle profitieren davon. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche im Jahr 2018 mit durchschnittlich 2826 Euro brutto im Monat rund 1000 Euro weniger als Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe oder im Dienstleistungsbereich (3880 Euro). Zwar ist im Vergleich zum Jahr 2010 der Bruttomonatsverdienst aller KEP-Beschäftigten um 14,5 Prozent gestiegen. Dennoch verdienen Beschäftigte des Produzierenden Gewerbes und Dienstleistungsbereichs immer noch 22,4 Prozent mehr. 

Trotz der niedrigen Löhne stieg die Zahl der Erwerbstätigen bei KEP-Diensten von 2010 bis 2017 um 14 Prozent auf eine halbe Million. Gleichzeitig erwirtschaftete die Branche ein Plus um 28 Prozent gegenüber dem Jahr 2010.

Platzhirschen dominieren den Markt

Die KEP-Branche wird von wenigen großen umsatzstarken Unternehmen dominiert. Allein die 30 umsatzstärksten Unternehmen hatten im Jahr 2017 zusammen mit fast 33 Milliarden Euro einen Anteil von 80 Prozent am gesamten Jahresumsatz (knapp 41 Milliarden Euro) der Branche. Die restlichen der rund 16.000 Unternehmen kamen zusammen gerade einmal auf knapp 8 Milliarden Euro. 

Umsatz im Online-Einzelhandel 2019: 8,8 Prozent mehr als 2018 

Grund für den Boom sind die neuen Kaufgewohnheiten der Konsumenten: Die Menschen in Deutschland kaufen immer mehr im Internet ein und bescheren den Online-Händlern wachsende Umsätze. So auch 2019 an. Von Januar bis September setzte der Online-Einzelhandel real (preisbereinigt) 8,8 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Dieser Boom im Online-Einzelhandel sowie das gestiegene Brief- und Paketporto führten zu einem überdurchschnittlichen Preisanstieg für Unternehmen und Haushalte: Von 2015 bis zum 2. Quartal 2019 stiegen die Preise für Leistungen aus dem Wirtschaftszweig der Post-, Kurier- und Expressdienste um 7,3 Prozent. Zum Vergleich: Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich um 3,4 Prozent. (fa)

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KOMMENTARE


Frank

11.01.2020 - 16:45 Uhr

Leider sind aber auch die Nebenkosten gestiegen. Sei es Versicherungen, sprit, Anschaffungskosten der Fahrzeuge, etc. Dies wird nicht berücksichtigt sondern nur der Umsatz der Branche. Versicherungen machen einen sehr sehr großen Anteil der Kosten aus.


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