Interview: "Karrierewege werden breiter"

Welche Logistikjobs sind angesichts der fortschreitenden Digitalisierung beliebt? Das sind zum Beispiel Bereiche, in denen eine direkte Kommunikation mit Menschen gefragt ist, aber auch hochkomplexe Aufgaben, die nicht einfach in Algorithmen gepackt werden können. Bewerber sind gut beraten, nach Unternehmen zu suchen, die auf eine breite Ausbildungspalette und eine kontinuierliche Weiterentwicklung setzen. Welche Aufstiegschancen bietet die Logistik? Da gibt es viele Möglichkeiten: Gerade, weil die Logistik eine Querschnittsfunktion ist, kann ich in angrenzende Bereiche gehen - das ist ein Vorteil. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung werden aktuell auch breitere Karrierewege diskutiert. Personaler begrüßen inzwischen häufige Veränderungen. Es wird stärker extern rekrutiert. Von Quereinsteigern - sowohl in Bezug auf die Funktion als auch die Branche - erhofft man sich neue Ideen für das eigene Unternehmen. Wie wirkt sich der Fachkräftemangel auf die Gehälter in gewerblichen Berufen aus? Gerade Lkw-Fahrer werden aktuell händeringend gesucht. Gleichzeitig will aber niemand eine Berufskraftfahrer-Ausbildung machen, unter anderem wegen der viel zitierten Prognosen zum autonomen Fahren. Ein Ansatz für Unternehmen kann es sein, potenziellen Bewerbern die Möglichkeit für interne Fortbildungen aufzuzeigen. Wie lässt sich die Gehaltsschere zwischen Mann und Frau langfristig schließen? Die Europäische Union gibt es schon vor und fordert gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. In den Unternehmen setzt das eine Job-Evaluierung und Überprüfung voraus, also eine Ist-Bestandsaufnahme der Tätigkeitslevel sowie der jeweiligen Bezahlung. Konzerne können so etwas leichter leisten als Klein- und Mittelständler, weil sie meist ganz andere Ressourcen in der Personalabteilung haben für solche analytischen Aufgaben. Was raten Sie Transportunternehmern? Innovationsfreude, Reputation, Ehrlichkeit und Prestige sind zwar nicht unmittelbar vergütungsrelevant, aber viele Mitarbeiter entscheiden sich deswegen für ein Unternehmen. Entsprechend sollten Transportunternehmer an ihrem Image feilen, ein guter Arbeitgeber zu sein, indem sie ein gutes Arbeitsklima schaffen und langfristig für ihre Mitarbeiter sorgen. Auch müssen sie das Gesamtpaket, das sie für ihre Mitarbeiter bieten, geschickt kommunizieren. Das muss dann aber auch den Tatsachen entsprechen. Tritt das, was versprochen wurde, nicht ein, sind neue Mitarbeiter schnell enttäuscht. Das wird dann nicht funktionieren.

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