Rom. Die Verlagerung des Transports von der Straße auf die Schiene sowie die italienische Wirtschaftskrise zeigen gravierende Auswirkungen auf den Gütertransport per Straße. Wie eine nun veröffentlichte Studie des „Centro Ricerche Continental Autocarre“ zeigt, hat der Transportweg Straße stark eingebüßt, nahm von 2006 bis 2015 um insgesamt 38,1 Prozent ab. Die Studie basiert auf Daten des italienischen Statistikinstitutes Istat. Im Jahr 2006 ermittelte dieses noch ein Pro-Kopf-Transportvolumen von 24,9 Tonnen, im Jahr 2015 wurden umgerechnet nur noch 15,4 Tonnen pro Einwohner transportiert. Von 2014 auf 2015 habe es kaum eine statistisch relevante Veränderung gegeben, ist dort zu lesen.
Logistikwirtschaft muss sich anpassen
Der Einbruch des Gütertransports per Straße habe das italienische Logistikwesen, so heißt es in der Studie, stark verändert. Firmen hätten sich umorientieren müssen und vor allem auch die Anzahl kleinerer Firmen, die im LKW-Transport tätig waren, habe sich stark reduziert. Oftmals, weil diese dem wachsenden Konkurrenzdruck und den Kosten nicht gewachsen gewesen seien. Dennoch stelle die Straße als Transportweg für Güter weiterhin die meistgenutzte Option in Italien dar.
Ausgewertet wurden in der Studie auch die Daten der einzelnen Regionen. Während Südtirol mit einem Transportvolumen von 27 Tonnen pro Einwohner im Jahr 2015 ebenso wie die Emilia Romagna (25,7 Tonnen) und Umbrien (25,1 Tonnen) noch über dem gesamtitalienischen Schnitt aus dem Jahr 2006 lag, zeigt sich dennoch in fast allen Regionen eine erhebliche Reduzierung des Pro-Kopf-Transportvolumens seit 2006. Einziger Ausreißer ist die Region Kalabrien, in der der Transport per Straße seit 2006 an erheblicher Bedeutung gewonnen hat. Ein Anstieg um 18,1 Prozent bis zum Jahr 2015 sei vor allem der zunehmenden Aktivität der Häfen in dieser Region und der daraus resultierenden Zunahme des Transports von Gütern geschuldet. (nja)