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Polizei gründet neue Projektgruppe gegen Frachtdiebstahl

01.03.2018 12:45 Uhr
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Eine neue Arbeitgruppe Cargo bei dem LKA Sachsen-Anhalt soll den Frachtdieben ihre Arbeit erschweren
© Foto: Chris Hertzschuch/stock.adobe.com; Milan Noga Reco/stock.adobe.com; Montage: Alexander Wallnöfer

Im Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt soll eine neue Projektgruppe namens „Cargo“ jetzt die Kräfte bündeln, um den zunehmenden Frachtdiebstahl besser zu bekämpfen.

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Nürnberg. Im Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt ist eine neue Projektgruppe „Cargo“ gegründet worden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Frachtdieben und Planenschlitzern das Handwerk zu legen. Ziel ist es dabei, an die Hintermänner heranzukommen. Das gab der Leiter der Projektgruppe Cargo, Guido Sünnemann, letzte Woche auf einer Veranstaltung der  IHK Nürnberg, der SGKV (Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr) und der Bayernhafen Gruppe bekannt.

Die Wirtschaft kritisiert schon seit Jahren, dass die Polizei sich nicht abstimmt bei der Bekämpfung von Ladungsdiebstahl. Zuständig dafür sind die jeweiligen Behörden in den Bundesländern. Doch jedes Land hat sich unterschiedlich organisiert. Die Folge: Es gibt keine bundesweiten Zahlen zum Frachtdiebstahl. Und in jedem Land sind andere Einrichtungen der Polizei dafür verantwortlich, weshalb eine länderübergreifende Zusammenarbeit bislang nur unzureichend erfolgt.

"Die Polizei hat das Thema Frachtdiebstahl verschlafen"

Sün­nemann kündigte in Nürnberg Maßnahmen an, die eine klare Kampfansage an die Kriminellen sind und mit denen sowohl die Dokumentation wie auch die Verbrechensbekämpfung verbessert werden sollen. Er zeigte sich selbstkritisch, was die bisherige Tätigkeit der Polizei angeht. „Die Polizei hat das Thema Frachtdiebstahl verschlafen“, be­kannte er und nannte Gründe: „Ladungs­diebstahl oder Planenschlitzen ist kein sexy Crime.“ Es handele sich um eine Krimina­lität, die in der Öffentlichkeit kaum wahr­genommen würde.

Zuständigkeitswirrwarr bei der Polizei erfreut die Täter

Ziel des Abteilungsleiters im LKA Sachsen-Anhalt ist es, das Pro­blem an den Wurzeln zu packen. Dafür sind Sünnemann und sein Team Spezialisten. Sie sind zuständig für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, Wirtschaftskri­minalität und Korruption. Sünnemann übte Kritik an den bisherigen Strukturen: „Die Täter freuen sich über ein solches Zuständigkeitswirrwarr.“ Seine Projektgruppe drängt jetzt darauf, dass nur noch eine Staatsanwaltschaft pro Land zuständig ist und dass die Ermittlung gegen Frachtdiebstahl in allen Bundeslän­dern von den Landeskriminalämtern über­nommen wird. „Vor Ort werden wir immer nur die Arbeitsebene der Verbrecher weg­fischen. Ich will aber an die Syndikate heran, an die Wurzeln“, sagte Sünnemann.

Die Chancen, dass es in den Bundesländern zu einer solchen Struktur kommt, stehen gut. Denn auch das Bundesver­kehrsministerium (BMVI) macht Druck. So lautet im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik des BMVI eine Maßnahme zur Stärkung des Logistikstandortes Deutsch­land das Entgegenwirken von Diebstählen im Transportbereich. Dazu gehört, dass es ein Arbeitskreis Sicherheit im BMVI gibt an dem Wirtschaftsvertreter teilnehmen, dem auch Sünnemann angehört und in dem über Maßnahmen zur Erreichung des angestrebten Zieles gesprochen wird. Auch daran haben sich eine Landeskriminalämter beteiligt.

Vorher die Täter kommen und wie sie vorgehen

Wie die Kriminellen bei Frachtdiebstahl vorgehen und vorher sie kommen: Auch das verriet Sünnemann. Lesen Sie dazu einen ausführlichen Bericht in der VR 9/2018 vom 2. März 2018 beziehungsweise für VR-Abonnenten im E-Paper (online ab Freitag, 2. März 2018).

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