Rom. Italienische Transportverbände zeigen sich wegen der zunehmenden Anzahl ausländischer Lkw-Fahrer auf italienischen Straßen besorgt. Zwar betrage der Anteil ausländischer Fahrer nur rund 20 Prozent, doch der Anteil der unfallverursachenden, ausländischen Lkw-Fahrer überschreite die 40-Prozent-Marke bei weitem. Besonders oft säßen dabei Osteuropäer hinter dem Steuer. Trasportounito, die auf diese gerade erst erhobenen Zahlen aufmerksam macht, sieht als Ursache dafür vor allem Unterschiede in der professionellen Ausbildung der Fahrer.
In Italien benötige man zusätzlich zum entsprechenden Führerschein auch noch eine Qualifikation für das Führen von Lkw. Diese koste den jeweiligen Anwärter nicht nur mehrere Tausend Euro, sondern sehe auch einen Kursumfang von 280 Ausbildungsstunden (unter bestimmten Umständen kann dies auf 140 Stunden reduziert werden) sowie eine als schwierig geltende Abschlussprüfung vor. Ausländische Fahrer – auch solche, die von italienischen Unternehmen angestellt werden – zeigten dabei jedoch häufig eine enorme Diskrepanz, reiche doch in einigen europäischen Ländern das Ablegen einer vergleichsweise einfachen Prüfung aus. Zudem legten andere Länder kein besonderes Augenmerk auf die umfassende Ausbildung der Fahrer.
Trasportounito sieht darin – zusätzlich zu den teils nicht beachteten Lenk- und Ruhezeiten, die in Italien gelten - vor allem eine Gefahr für die Sicherheit auf italienischen Straßen und fordert von allen Unternehmen und Fahrern, die eine mit den italienischen Regelungen konforme Qualifikation nicht aufweisen können, zumindest die Absolvierung eines jährlichen Kurses zur Straßenverkehrssicherheit. Denn trotz der italienischen Bemühungen, die Straßen sicherer zu machen, zeige sich eine besorgniserregende Zunahme tödlicher Unfälle. In neun Prozent aller Fälle seien Lkw involviert – und zu 60 Prozent gelte der jeweilige Lkw-Fahrer als Unfallverursacher. (nja)