Mainz. Der Neubau der jetzt gesperrten Schiersteiner Brücke zwischen Wiesbaden und Mainz wird nach Ansicht von Rot-Grün in Rheinland-Pfalz später fertig als geplant. Das Baurecht sei „wahrscheinlich in weite Ferne“ gerückt, sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) am Mittwoch im Landtag in Mainz. Die Anweisung des Bundes für einen sechsspurigen Ausbau der Verlängerung auf Mainzer Seite führe zu Klagen von Naturschutzverbänden. Nach bisheriger Planung sollte das Projekt 2019 fertig sein.
Die oppositionelle CDU warf Rot-Grün jahrelange Verzögerung vor. „Hessen hat ordentlich geplant“, sagte CDU-Fraktionschefin Julia Klöckner. Dagegen habe Rheinland-Pfalz einen Flaschenhals.
Wegen eines Bauunfalls an einem Pfeiler der Fortführung der Brücke auf rheinland-pfälzischer Seite ist die Brücke mindestens bis Ende März für Autos gesperrt. Die Brücke über den Rhein wird derzeit neu gebaut. Bis zu 90.000 Fahrzeuge sind dort pro Tag unterwegs. Anders als Hessen wollte Rheinland-Pfalz die Autobahn 643 auf seiner Seite wegen eines Naturschutzgebietes auf vier Spuren plus Standstreifen bei Bedarf beschränken. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte aber auch einen neuen Kompromiss abgelehnt und einen sechsspurigen Ausbau von der Brücke bis zur Anschlussstelle Mainz-Gonsenheim angewiesen. (dpa)