Bern. Ein weiterer wichtiger Schritt für den Alptenransit ist getan. Da besonders der Schweiz viel an einer schnellen Fertigstellung der Luino-Linie gelegen ist, finanziert sie die Ausbaumaßnahmen in Italien in Höhe von 120 Millionen Euro.
Die Finanzierung des Projektes steht somit – und auch die Vereinbarungen zur Planung und der Durchführung der nötigen Arbeiten sind getroffen. Das zumindest haben das schweizerische Bundesamt für Verkehr (BAV) und die italienische Bahninfrastrukturgesellschaft Rete Ferroviaria Italiana (RFI) gemeinsam mitgeteilt. In den vergangenen Monaten hatten die Schweizer zur Vermeidung von Verspätungen und zur besseren Planung von Fahrplänen damit begonnen, die Finanzierung der umzusetzenden Erweiterungsarbeiten auch in Italien zu planen. Notwendig sind diese Arbeiten vor allem, um Sattelauflieger mit bis zu vier Metern Eckhöhe per Schiene über die Gotthard-Achse direkt bis zu den Umschlagterminals in Norditalien befördern zu können.
Die Vereinbarung ist ein weiterer Bestandteil des bilateralen Abkommens, das die Schweiz und Italien am 28. Januar 2014 unterzeichnet haben und das die Modalitäten des 4-Meter-Korridors zwischen der Schweiz und Novara/Busto Arsizio festlegt, der bis 2020 realisiert werden soll. RFI trägt dabei die Verantwortung für die Ausführung der Arbeiten, auch wenn die Schweiz die auf der Luino-Linie notwendigen Maßnahmen in Italien mit dem Einsatz von 120 Millionen Euro finanziert.
Das Schweizer Parlament hatte einen Gesamtkredit von 990 Millionen Franken bewilligt, in dem auch ein Fond für die Arbeiten in Italien eingeschlossen ist. In der Schweiz sind zwischen Basel und der Südachse der Alpen insgesamt 170 Maßnahmen nötig, die etwa Tunnel, Signalanlagen und Überführungen betreffen. Das umfangreichste Teilprojekt ist dabei die Realisierung des neuen, zwei Kilometer langen Bözberg-Tunnels.
Ebenfalls auf vier Meter erweitert werden muss die Strecke zwischen Chiasso und Milano. Diese 40 Millionen Euro teuren Arbeiten werden allerdings von Italien finanziert. (nja)