Genua. Die Jahresversammlung der Fercargo, der Zusammenschluss aller privater Operateure im Gütertransport auf der Schiene, hat deutliche Kritik an den italienischen Staatsbahnen geübt. Es gebe immer noch zu viele Hindernisse für eine positive Entwicklung des Gütertransports, „die die Möglichkeit des freien Wettbewerbs auf der Schiene einschränken“. Dies würde die Entwicklung eines Bereichs blockieren, der ohnehin nur 6-7 Prozent des gesamten Transportvolumens in Italien ausmache. Das ist die niedrigste Quote beim Schienengüterverkehr in Europa.
Jedes Jahr würde die RFI, das für die Infrastruktur zuständige Tochterunternehmen der Bahn, erneut die Regeln und Kosten des Zugangs zum Schienennetz ändern. Als Beispiel wird der einseitige Beschluss der RFI genannt, an den Terminals ab Dezember 2013 keinen Service für das Rangieren mehr anzubieten. Das sei extrem schwierig, argumentieren die Operateure, weil die privaten Betreiber keinerlei Möglichkeit hätten, dies aus eigener Kraft zu organisieren. Dennoch waren die Fercargo-Mitglieder zufrieden mit dem Verlauf des ersten Halbjahres 2012. Ihr Marktanteil im Schienengüterverkehr sei auf 30 Prozent gestiegen, inzwischen arbeiten 1500 Angestellte in dem Bereich. (rp)