Genua. Mit Fragebögen wollen das italienische Verkehrsministerium, das Comitato Centrale dell'Albo degli Autotrasportatori und die Abteilung für Neurowissenschaften der Universität Genua den Gesundheitszustand von Kraftfahrern erforschen und dem Schlafapnoe-Syndrom zuvorkommen. Dafür sollen in den kommenden Monaten für ein erstes Screening 10.000 Fragebögen an Kraftfahrer und Lasttransportunternehmer verteilt werden. Erfragt werden darin Gewohnheiten, Lebensstile und das Schlafverhalten. Dieses sei ebenso wie nicht regelmäßige Ernährung und eine vorrangige sitzende Lebensweise bei Kraftfahrern als besonderer Risikofaktor zu betrachten.
Bei einem Symposium in Rom zur „Prävention des Syndroms der obstruktiven Schlafapnoe“, das vom Zentralkomitee des Berufsregisters der Lasttransportunternehmer und der Universität Genua organisiert wurde, wurde auf die Vielzahl von durch Schläfrigkeit verursachte Autounfälle hingewiesen. Während europaweit rund 30 Prozent der Unfälle im Straßenverkehr durch Müdigkeit, Sekundenschlaf und fehlende Konzentration verursacht würden, seien es in Italien – allein auf Autobahnen bezogen - rund 22 Prozent aller Unfälle.
Speziell das Syndrom der Schlafapnoe, das hier einfließe, sei dabei eine Pathologie, die auch eine Reihe von kardiovaskulären und kardiozerebralen Problemen verursache. Grundsätzlich würde das Risiko von Arbeitsunfällen so verdoppelt, in Bezug auf die Profession der Kraftfahrer aber sogar verdreifacht. Seit diesem Jahr wird das Schlafapnoe-Syndrom in Italien sogar als Grund betrachtet, um Führerscheine zu entziehen oder ihre Neuausstellung zu verweigern. (nja)