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Interview: Warum will Trans-o-flex ins Expressgeschäft?

10.07.2018 10:03 Uhr
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Wolfgang Albeck, CEO bei Trans-o-flex
© Foto: Trans-o-flex_Montage vr/A.Wallnoefer

Wolfgang Albeck, CEO bei Trans-o-flex erkärt im Interview mit der VerkehrsRundschau, was sich das Unternehmen vom Einstieg ins Expressgeschäft verspricht.

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Weinheim. Trans-o-flex  setzte im vergangenen Jahr mit 2060 Mitarbeitern 456 Millionen Euro um – die Hälfte im Pharma- und Gesundheitsbereich. Seit 2017 ist Wolfgang Albeck CEO des Unternehmens. Den Betrieb der 40 Niederlassungen und Umschlagszentren hatte Trans-o-flex 2004 an Subunternehmer übertragen. Diese Distributions-GmbHs werden nun wieder angedockt. Im Interview mit der VerkehrsRundschau berichtet Albeck, warum er Trans-o-flex zudem im Expresssegment positionieren will.

VerkehrsRundschau: Sie sind seit April 2017 CEO bei Trans-o-flex und haben dem Unternehmen die Agenda 2021 verordnet. Was davon haben Sie bereits umgesetzt?
Wolfgang Albeck: Unser wichtigstes Ziel, die schwarze Null, haben wir im Jahr 2017 erreicht. Wir sind mit dem Gewinn sogar über Plan, wenngleich wir im vergangenen Geschäftsjahr mit 456 Millionen Euro Umsatz weniger Umsatz als 2016 (490 Millionen Euro – die Red.) erwirtschafteten, auch weil wir uns von unrentablen Kunden getrennt haben.

Wie haben Sie diese Trendwende geschafft?
Sehr wichtig war, dass wir den zentralen Kundenservice und Vertrieb dezentralisiert, also in die Regionen zurückgeholt haben. Außerdem bezahlen wir jetzt alle Frachtführer mit einem einheitlichen Stopptarif, denn die bisherige Vergütung war intransparent und auch für viele Frachtführer schwer nachvollziehbar. Vor allem aber stellen wir uns strategisch neu auf und machen aus dem Schnell-Lieferdienst Trans-o-flex einen Expressdienst.

Welche Vorteile versprechen Sie sich vom Einstieg ins Expressgeschäft?
Trans-o-flex ist eigentlich schon lange im Expressgeschäft. Wir bauen das nur aus und konzentrieren uns darauf, weil unsere Kunden sagen, dass sie diese Leistungen brauchen und die Qualität auch honorieren werden. Fakt ist: Durch den Kauf von TNT Express durch FedEx ist ein Wettbewerber weggefallen. Und in diese Lücke stößt jetzt Trans-o-flex. Wir wickeln heute schon jeden Monat 80.000 bis 90.000 Expresssendungen ab – mit insgesamt 2500 Fahrzeugen und 150 Frachtführern, die ausschließlich Express machen. Insgesamt bieten wir zehn zeitdefinierte Express-Services, seit April 2018 auch die garantierte Zustellung am nächsten Werktag sowie die Zustellung bis 9 Uhr. Und Plan ist, dass wir im nächsten Schritt auch ins Ad-hoc-Expressgeschäft einsteigen – nicht nur national, sondern auch europaweit mit Unterstützung unserer Eurodis-Netzwerkpartner.

Ändert sich damit auch der Name von Trans-o-flex?
Ja. Wir firmieren im Juli um zur Trans-o-flex Express GmbH. Damit wollen wir den Abschluss unserer Weiterentwicklung zum Expressdienst für alle sichtbar machen.

Welche Umsatzziele peilen Sie im Expressgeschäft in diesem Jahr und bis 2020 an?
Wenn wir 2019 zwischen fünf und sechs Prozent des Umsatzes mit Express machen, wäre das gut. 2020 können wir uns zehn Prozent vorstellen. Das wären, Stand heute, 47 Millionen Euro Umsatz. Das werden wir schaffen, weil wir im Gegensatz zu den bekannten Express-Größen auch Paletten mögen (lacht).

Wie wichtig ist für Sie das Endkundengeschäft – Stichwort B2C-Produkt?
Offiziell beliefert Trans-o-flex noch keine Privatkunden. Nur im Temperaturbereich sind zwei bis drei Prozent unserer Sendungen B2C. Wir werden aber im dritten Quartal ein eigenständiges B2C-Produkt starten. Das ist auf unsere Kernkundschaft ausgerichtet, also auf temperaturgeführte Medikamentenbelieferung bei 2 bis 8 und 15 bis 25 Grad sowie für Kosmetik und Unterhaltungselektronik und generell im Expressbereich.

Wie man hört, holen Sie auch die 40 Distributions-GmbHs wieder zurück, die 2004 aus der Gruppe ausgegliedert und an Subunternehmer übertragen wurden. Warum?
Das ist korrekt, wobei wir zuletzt noch 20 eigenständige DGs hatten. Wir tun das aus mehreren Gründen. Unsere Kunden haben das Modell nicht wirklich goutiert. Zudem haben wir auf die Leistung der DGs einen besseren Zugriff, wenn sie zur Trans-o-flex-Gruppe gehören. Vor allem aufgrund unserer Expressausrichtung ist das sehr wichtig. Bislang mussten die DGs nur zustellen, jetzt müssen sie Expressgut auch abholen.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Redakteurin Eva Hassa.

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