Graz. Der steirische Gewerkschaftsbund und die Wirtschaftskammer Steiermark (WKST) kritisieren in überraschender Einigkeit das Ausflaggen von österreichischen LKW in östliche EU-Staaten. „Von 55.000 LKW in Österreich sind bereits 11.000 mit ausländischem Kennzeichen unterwegs“, bedauert Albert Moder, Obmann der Transporteure in der steirischen WKST. Immer mehr österreichische Frächter würden ihre Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen fahren lassen um Kosten zu sparen. Damit entgingen Österreich Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen zwischen 380 und 642 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem würden sich Frächter bei den in fünfjährigen Intervallen vorgeschriebenen Fortbildungskursen für LKW-Fahrer Geld sparen, indem sie nicht bei anerkannten Fortbildungsinstitutionen wie beispielsweise ÖAMTC, Arbö, Wifi oder BFI schulen ließen, sondern bei schwer überprüfbaren Billigunternehmen. Die von letzteren angebotenen Kurse dauern statt der vorgeschrieben 35 tatsächlich oft gerade einmal zwei Stunden, was jenen Unternehmen bereits öffentlich heftige Kritik einbringt, die auf die Billigschiene setzen. (mf)
Immer mehr Frächter flaggen KW aus
Der steirische Gewerkschaftsbund und die Wirtschaftskammer Steiermark (WKST) beklagen hohen Anteil ausgeflaggter LKW.