Hannover. Vor einer drohenden Ausdünnung des Netzes von Güterbahnhöfen hat der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) gewarnt. Um die wachsenden Güterströme zu bewältigen, seien neben einem guten Straßennetz auch leistungsfähige Bahnanschlüsse nötig, erklärte der NIHK am Dienstag. „Eine Reduzierung des Angebotes wird sich negativ auf die Bemühungen auswirken, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern“, sagte NIHK-Hauptgeschäftsführerin Susanne Schmitt. Am Mittwoch berät der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn unter anderem über die Schließung von bundesweit bis zu 215 Güterbahnhöfen, 25 davon in Niedersachsen.
Für Niedersachsen sei der Erhalt eines allgemein zugänglichen und leistungsfähigen Schienengüterverkehrs auch in der Fläche besonders wichtig, betonte der NIHK. Auf der Streichliste in Niedersachsen stehen unter anderem die Güterbahnhöfe in Aurich, Bad Bentheim, Delmenhorst, Bad Fallingbostel, Helmstedt, Holzminden, Soltau und Verden. Die Bahn prüft, zu wenig nachgefragten Stationen keine Waggons mehr zuzustellen, die vom Gesamtumsatz von DB Cargo nur 0,4 Prozent ausmachen. Bereits seit Jahrzehnten gibt es einen Schrumpfkurs der Bahn im wenig profitablen Einzelwagenverkehr. (dpa/ag)