Kiel. Der Nord-Ostsee-Kanal könnte nach einer aktuellen Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) durchaus profitabler sein. Bisher überstiegen die Kosten für den Kanalbetrieb dauerhaft die Einnahmen aus den Transitgebühren, obwohl es sich um die am meisten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt handele, hieß es. Das liege daran, dass die aktuellen Transitgebühren nicht optimal gewählt seien, schreiben die Autoren der Studie.
Sie haben die Route durch den NOK mit den alternativen Strecken rund um Dänemark verglichen. Das Ergebnis: Es wäre nach Ansicht der Experten sinnvoll, die Gebühren spezifisch den passierenden Schiffen anzupassen.
Für die Schiffe, die den Zielhafen Hamburg haben, könnten die Gebühren demnach durchaus angehoben werden. Haben die Frachter hingegen andere Ziele, etwa Rotterdam, wird häufiger die längere Route rund um Dänemark gewählt.
Niedrigere Kanalgebühren könnten diesen Umweg teurer machen und damit mehr Schiffe in den Kanal holen, sind die IfW-Wissenschaftler überzeugt. Entscheidend für ein optimiertes Gebührensystem sei, dass mehr Informationen über die Ausgangs- und die Zielhäfen der Schiffe ausgewertet und für die Berechnung der Transitgebühren herangezogen werden. (dpa)