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Hupac mit Ergebnisrückgang trotz Verkehrswachstum

08.05.2019 16:03 Uhr
Hupac, Kombinierter Verkehr
Hupac hat 2018 insgesamt 926.000 Straßensendungen auf die Schiene verlagert
© Foto: Hupac

Zwei Jahre nach Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels ist der Schweizer Kombi-Operateur noch nicht mit der Produktivität auf der neuen Eisenbahn-Alpentransversale zufrieden.

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Zürich. Die Hupac-Gruppe hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2018 um 19,4 Prozent auf 502,1 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Aufgrund eines anspruchsvollen Marktumfelds ging das Ergebnis nach Angaben der Schweizer Kombi-Operateur um 29,1 Prozent auf 6,8 Millionen Euro zurück. Als Bremser nannte Hupac die Qualität der Bahninfrastruktur und die Leistung einzelner großer Bahnen. Die Gewinnentwicklung entspreche den Erwartungen, da sie durch einmalige Sondereffekte – vor allem Goodwill-Abschreibungen auf Akquisitionen – geprägt sei.

Hauptfaktoren für das Umsatzwachstum sind laut dem Unternehmen die positive Entwicklung im Kerngeschäft des Kombinierten Verkehrs durch die Schweiz und die Akquisition des ERS Railways im Markt des maritimen Hinterlandverkehrs. Zufrieden äußerte sich der Kombi-Operateur über einen Mengenzuwachs von 21,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beförderte Hupac 926.000 Straßensendungen, 163.000 mehr als 2017.

NEAT: Hupac will Förderung über 2023 hinaus

Kritisch bewertete das Unternehmen die neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT). Zwei Jahre nach Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels verbessere sich die Produktivität im alpenquerenden Schienengüterverkehr nicht wie erwartet. Zwar würden durch den Wegfall der Doppeltraktion auf den Bergstrecken des Rhein-Alpen-Korridors die Bahnkosten reduziert und dank längerer Züge könnten per 2021 mehr Ladeeinheiten pro Zug befördert werden.  Gegenüber den heutigen Betriebsbeiträgen, die per 2024 auslaufen, verbleibt laut Hupac aber eine erhebliche Lücke, die den Kombinierten Verkehr gegenüber der Straße verteuere und somit die Verkehrsverlagerung gefährde.

Gründe sind demnach Störungen und Großbaustellen sowie Anschlussstrecken in Deutschland, die auf Züge von lediglich 690 statt 740 Metern Länge ausgerichtet sind, limitierte Zuggewichte in Italien und nicht-synchronisierte Fahrpläne mit den Nachbarländern. „Um die positive Dynamik der Verkehrsverlagerung fortzusetzen, sollten die Betriebsbeiträge der Schweiz auf niedrigerem Niveau bis ca. 2030 zur Überbrückung der bestehenden Defizite vorgesehen werden“, schlägt Hupac-Verwaltungsratschef Hans-Jörg Bertschi vor.

2019: Eine Millionen Straßensendungen auf der Schiene

In 2019 rechnet das Unternehmen nach einem sehr guten Start mit einer Stabilisierung der Nachfrage als Folge der Konjunkturabschwächung. „Wir gehen davon aus, dass wir im laufenden Jahr trotz sich abzeichnender Wirtschaftsstagnation ein Verkehrswachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erzielen und somit eine Million Straßensendung erreichen können“, sagte Hupac-CEO Beni Kunz.

Auch in den kommenden Monaten sei mit Belastungen im Kombinierten Verkehr durch Baustellen zum Ausbau der Zulaufstrecken zum Gotthard-Basistunnel zu rechnen. Kunz erklärte dazu: „Mit der Inbetriebnahme des Vier-Meter-Korridors via Gotthard und Ceneri per 2021 erwarten wir deutlich mehr Effizienz und Zuverlässigkeit zugunsten der weiteren Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.“ (ag)

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