Interview: "Höhere Personalkosten schlagen durch"

Die Stückgutspeditionen klagen derzeit über deutlich steigende Kosten. Zu Recht? Die Kosten im Sammelgutgeschäft sind in der Tat massiv gestiegen. Das Steinbeis-Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (Forlogic) erstellt im Auftrag des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes zwei Mal jährlich rückwirkend den DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition. Demnach sind die Kosten für die Abwicklung einer Sammelgutsendung im zweiten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,6 Prozent gestiegen. Einen solchen Kostensprung haben wir seit Beginn der Erhebungen des Index noch nicht gemessen. Was sind die Kostentreiber? Hier schlagen maßgeblich die gestiegenen Personalkosten durch, insbesondere die höheren Fahrerlöhne. Damit liegt der Personalkosten-Anteil an einer durchschnittlichen Stückgutsendung mittlerweile bei 53 Prozent. Zum Vergleich: Im zweiten Halbjahr 2016 waren es noch 50,9 Prozent. Das ist also ein deutlicher Anstieg. Der Treibstoffkosten-Anteil liegt dagegen aktuell bei 10,3 Prozent, der Lkw-Maut-Anteil bei 3 Prozent - mit jetzt steigender Tendenz - und der Sachkosten-Anteil liegt bei 33,7 Prozent. Zudem haben wir festgestellt, dass die Betriebe vermehrt 12- bis 18-Tonner anstelle von 7,5-Tonnern einsetzen, was sich in den höheren Mautkosten niederschlägt. Zum 1. Juli 2018 steht den Spediteuren mit der Maut-Ausweitung auf die Bundesstraßen die nächste Teuerung ins Haus und zum 1. Januar 2019 die neue Lkw-Maut. Beides erhöht die Kosten der Stückgutspeditionen deutlich. Das zeigt unsere aktuelle Mautstudie, die wir auch für den DSLV durchgeführt haben. Um wie viel Prozent sich die Kosten für die Betriebe erhöhen, hängt stark vom einzelnen Standort ab sowie von der Kunden- und Sendungsstruktur. Im Schnitt gehen wir für den 1. Juli 2018 von einer Steigerung um bis zu 1,3 Prozent pro Sendung aus. Zum 1. Januar 2019 werden sich die Gesamtkosten im Schnitt um bis zu 2,6 Prozent durch die neuen Mautsätze erhöhen.

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