Rom. „Die Regierungen von Italien und Frankreich betrachten den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin - Lyon als eine Priorität“. Das unterschrieben der französische Staatspräsident Francois Hollande und der italienische Ministerpräsident Enrico Letta in ihrer Erklärung zum Abschluss des italienisch-französischen Gipfels in Rom. Sie verpflichten sich darin außerdem, im nächsten Jahr einen gemeinsamen Vorstoß für eine maximale Finanzierung durch die Europäische Union zu unternehmen. Von Seiten der Europäischen Union gibt es bisher keine Zusicherung finanzieller Unterstützung. Das Großbauprojekt wird im Moment mit 8,5 Milliarden Euro veranschlagt, von denen Italien 30 Prozent und Frankreich 25 Prozent tragen sollen. Ende August wurde bekannt, dass bisher erst 13 Prozent der von Brüssel zur Verfügung gestellten 671 Millionen Euro für die vorbereitenden Arbeiten ausgegeben worden seien.
Noch vor dem Treffen von Hollande und Letta erreichte den italienischen Ministerpräsidenten eine Petition von 450 Unternehmern aus dem Piemont. „Die piemontesischen Unternehmen und auch die italienischen insgesamt brauchen diese Hochgeschwindigkeitsstrecke“, erklären sie. Die beiden Regierungschefs nahmen dis zum Anlass, eine weiteres Infrastrukturprojekt anzukündigen: Die Strecke Turin – Cuneo – Ventimiglia - Nizza soll ausgebaut werden.
Auf dem Gipfel wurde auch das Problem der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia angesprochen. AirFrance hatte als Hauptaktionär die Kapitalerhöhung nicht mitgemacht und so seinen Anteil von 25 Prozent auf 10 Prozent reduziert. Hollande wollte sich dazu äußern mit der Begründung, er säße nicht im Vorstand von AirFrance. (rp)