Hannover. Das Niedersächsische Innenministerium sucht dringend geeignete und zuverlässige Personen, die eine Ausbildung zum Hilfspolizisten absolvieren. Diese Hilfspolizisten sollen Großraum- und Schwertransporte begleiten.
Die Zahl der Großraum- und Schwertransporte nimmt immer mehr zu. Das stellt die Polizei vor dem Problem, angesichts personeller Engpässe genügend Beamte zur Verfügung zu stellen. Daher läuft seit 2016 auf Initiative des Niedersächsischen Innenministeriums im Land Niedersachsen ein Forschungsprojekt, in dessen Rahmen die Begleitung dieser Transporte auf sogenannte Hilfspolizeibeamte befristet übertragen wurde und wird. Auch nach Ablauf des Forschungsprojekts im Juli 2018 sollen weiterhin Hilfspolizeibeamte zur Begleitung der Transporte in Niedersachsen eingesetzt werden.
Bewerber nicht auf Niedersachsen beschränkt
Auch wenn es sich um ein Projekt in Niedersachsen handelt und die Hilfsbeamten ausschließlich in Niedersachsen zum Einsatz kommen, können sich bundesweit Interessenten melden. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 21. Januar 2018. Die Personen müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören unter anderem ein Mindestalter (21), Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift, Nachweise über ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis bei einem Begleit- oder Transortunternehmen, Nachweis über dreijährige praktische Erfahrung bei der Begleitung von Großraum- und Schwertransporten.
Die Qualifizierung zum Hilfspolizeibeamten an der Polizeiakademie Niedersachsen umfasst einen viertägigen theoretischen Unterricht mit anschließender Lernüberprüfung am fünften Tag. Im Rahmen der Qualifizierung soll den Bewerbern die Rechts- und Handlungssicherheit für die selbstständige Begleitung von Großraum- und Schwertransporten als Hilfspolizeibeamter vermittelt werden. Hilfspolizeibeamte stellen derzeit noch eine niedersächsische Übergangslösung bis zum Einsatz der sogenannten Beliehenen auf der Basis bundesrechtlicher Regelungen dar.
Gebühr für Polizeibegleitung entfällt
Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) unterstützt die Initiative, weil es die Polizisten entlastet und so mehr Schwerlasttransporte abgewickelt werden können. Die Kosten für die Qualifikation (derzeit etwa 600 Euro) müssen die Unternehmen zwar selber tragen beziehungsweise sie können gegebenenfalls über das Forschungsprojektes abgewickelt werden. Doch beim GVN sieht man das nicht als Hinderungsgrund. „Damit entfällt die Gebühr für die Polizeibegleitung von Schwertransporten und die ausgebildete Person kann auch für Transporte anderer Unternehmen tätig werden“, sagt Christian Richter, Landesgeschäftsführer der Fachvereinigung Güterkraftverkehr und Entsorgung im GVN.
Am 09.Januar 2018 findet dazu eine Informationsveranstaltung des Innenministeriums in Hannover statt. Weitere Infos zu dem Verfahren gibt es auf der Internetseite des Ministeriums. (cd)