Hamburg. Der Hamburger Hafen übernimmt mit 50,01 Prozent die Mehrheit am Multifunktions-Terminal „Piattaforma Logistica Trieste” (PLT) im italienischen Seehafen Triest. Das teilte der Hafenbetreiber HHLA am Dienstag mit. Ein entsprechender Vertrag sei am 28. September unterzeichnet worden.
Über den Kaufpreis hat die Hamburger Hafen und Logistik AG mit ihren italienischen Partnern Stillschweigen vereinbart. Nach Informationen von NDR 90,3 soll ein zweistelliger Millionenbetrag geflossen sein.
„Die Beteiligung ist eine strategische Erweiterung unseres bestehenden Hafen- und Intermodal-Netzwerks. Der Terminal eröffnet uns die Möglichkeit, an neuen und sich verändernden Ladungsströmen zu partizipieren und diese aktiv mitzugestalten“, sagte Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA. Der nördlichste Hafen im Mittelmeer sei das Tor für Zentral- und Osteuropa. Von dem Adria-Terminal aus können Waren schneller unter anderem nach Österreich und Süddeutschland transportiert werden.
Terminalanlage umfasst 28 Hektar
Die Terminalanlage liegt laut HHLA innerhalb der Freihafenzone von Triest und verfügt über eine Gesamtfläche von 28 Hektar, also etwa 40 Fußballfelder. Sie soll im ersten Quartal 2021 den Betrieb aufnehmen und auf den Umschlag von Container- und RoRo-Verkehren (etwa Autos und Lkw) ausgelegt sein. Die Kapazität des PLT-Terminals umfasst dann insgesamt 300.000 TEU (Standardcontainer-Einheiten), 90.000 RoRo-Units und 700.000 Tonnen General Cargo. Zudem bestehe die Option, die Terminalkapazität noch deutlich auszubauen.
Der PLT-Terminal hat außerdem einen eigenen Bahnanschluss. Zudem verbindet die HHLA-Bahntochter Metrans den Hafen von Triest bereits mit ihrem europäischen Intermodel-Netzwerk.
Dritte Hafenbeteiligung der HHLA außerhalb von Hamburg
Derzeit steht die Transaktion noch unter Vorbehalt und soll voraussichtlich im Januar 2021 abgeschlossen sein. Nach Odessa (Ukraine) und Tallinn (Estland) wäre dies die dritte Hafenbeteiligung der HHLA außerhalb von Hamburg. Der Hafen Triest gilt bei der Belieferung von Süddeutschland als Konkurrent zu den Nordseehäfen. (sn)