Kabelsketal. Der Versandhändler Hermes lässt sich mit einem zweiten großen Logistikzentrum in Sachsen-Anhalt nieder. Das zur Otto Group gehörende Unternehmen möchte das 30.000 Quadratmeter große Verteilzentrum in Kabelsketal (Saalekreis) Anfang 2019 in Betrieb nehmen. Das bestätigte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Mittwoch. Das Land Sachsen-Anhalt fördert das 44,1 Millionen Euro teure Projekt mit einer Summe von 5,94 Millionen Euro. Den zugehörigen Förderbescheid überreichte Willingmann am Mittwoch dem Hermes-Bevollmächtigten Uwe Gehrke.
Das Geld stamme aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GWR)“, sagte Willingmann. In Kabelsketal sollen 150 Arbeitsplätze vor allem für Geringqualifizierte entstehen. Die Millionen-Investition sei „ein überzeugendes Signal für die gesamte Region. Sachsen-Anhalt kann Logistik.“
In direkter Nachbarschaft zum DHL-Zentrum
Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem bestehenden Logistikzentrum in Haldensleben (Börde), in dem mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt sind, habe man sich trotz eines gescheiterten Ansiedlungsversuchs in Halles „Starpark“ für Sachsen-Anhalt entschieden, sagte Gehrke zur Standortwahl. Die Nähe zu Halles neu ausgebautem Güterbahnkreuz, der Autobahn 14 und dem Wasserweg als Transportmöglichkeit mache das Areal attraktiv. Künftig sollten zwischen 70 und 100 Millionen Pakete pro Jahr von Kabelsketal aus umgeschlagen und damit Kunden in Mitteldeutschland beliefert werden.
Hermes siedelt sich im Süden Sachsen-Anhalts damit in direkter Nachbarschaft zu Mitbewerber DHL an, der erst Anfang November sein Logistikzentrum vom sächsischen Rackwitz nach Kabelsketal verlegte. (dpa)