Hamburg. Bereits jedes fünfte Unternehmen in Deutschland hat aufgrund ethischer oder sozialer Gesichtspunkte seine Lieferkette neu strukturiert. Hingegen nutzen bisher lediglich 20 Prozent der Unternehmen die technischen Möglichkeiten, um eine digitale Echtzeit-Supply-Chain zu realisieren. Zu diesen Ergebnissen kommt das aktuelle Barometer „Transparenz in der Supply Chain“ von Logistikdienstleister Hermes Germany. An der Untersuchung nahmen rund 200 Logistikentscheidern deutscher Unternehmen teil.
Nach Ansicht von 43 Prozent der befragten Logistikentscheider sind die Informationsanforderungen an ihre Lieferkette in den vergangenen Jahren gestiegen und acht von zehn deutschen Unternehmen möchten ihre Lieferkette daher transparenter gestalten. Bei großen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern sind es sogar neun von zehn Unternehmen. Die Möglichkeit, bei Störungen schnell agieren zu können, die Lieferqualität zu erhöhen sowie die Effizienz der Betriebsabläufe zu steigern, ist für mehr als 80 Prozent der Befragten der Hauptantrieb, um die eigene Supply Chain transparenter aufzustellen. Die Mehrzahl der deutschen Unternehmen nutzt dazu verschiedene Technologien: EDI (elektronischer Datenaustausch) kommt bei 59 Prozent der befragten Unternehmen zum Einsatz, zudem ERP-Software (45 Prozent) oder Portale und Plattformen (39 Prozent).
Nur 20 Prozent der Unternehmen haben eine Echtzeit-Supply Chain
Doch lediglich jedes fünfte Unternehmen verfügt über eine digitale Echtzeit-Supply Chain. Die Gründe hierfür sind vielfältig: So gab jeder fünfte Befragte an, dass die Komplexität der Lieferkette so hoch sei, dass die Risiken kaum zu kontrollieren seien. Als weitere Hindernisse bei der Implementierung nannte jeder zweite Entscheider die fehlende Vernetzung mit Lieferanten und weiteren Handelspartnern sowie Kommunikationsprobleme mit beteiligten Parteien. So gaben 60 Prozent der Unternehmen an, dass die Nutzung unterschiedlicher IT-Systeme die Zusammenführung von Informationen behindere. Der Zeit- und Kostenaufwand für die Einführung notwendiger Technologien stand mit 47 Prozent auf Platz drei der Transparenz-Hemmnisse.
Logistikexperten wie Hermes Germany unterstützen Unternehmen dabei, Optimierungspotenziale entlang der Supply Chain zu identifizieren und zu nutzen. Mit Hilfe des Analysetools „SCAN“ können vorhandene Strukturen untersucht und schließlich Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen für die Erhöhung der Transparenz innerhalb der Supply Chain ausgesprochen werden. (tb)