Berlin. Aus Sorge vor Übergriffen haben Kuriere von DHL Express in Berlin-Wedding einige Sendungen nicht persönlich ausgeliefert. Die Empfänger mussten sie in der DHL-Express-Station im Stadtteil Wilmersdorf abholen, wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch sagte. Er sprach von wenigen Einzelfällen. Anlass waren Betrugsversuche und Übergriffe auf Kurierfahrer. Darüber berichtete am Dienstag die Zeitung „Berliner Kurier“.
DHL Express will auch künftig in Einzelfällen Empfänger bitten, ihre Sendung abzuholen, wenn es notwendig erscheint. „Im Vordergrund steht hierbei die Sicherheit der Kuriere und der uns übergebenen Sendungen“, betonte das Unternehmen. „Es geht hauptsächlich um Betrugsversuche“, sagte ein Sprecher – etwa wenn sich jemand dem Kurier gegenüber unberechtigt als Empfänger der Sendung ausgibt. Zu den genannten Gewaltvorfällen wollte sich DHL nicht näher äußern. Das Unternehmen betonte, es handele sich um weniger als eine Handvoll Fälle.
Der Expressdienst wird vor allem von Unternehmen genutzt, unter anderem, um Wertgegenstände zu festgelegten Terminen zu liefern – anders als die gewöhnliche Paketsparte DHL Paket für den gewöhnlichen Paketkunden. DHL Paket stelle weiterhin alle Pakete und Päckchen persönlich zu oder hinterlege sie beim Nachbarn oder in der nächsten Postfiale, wenn der Empfänger nicht zu Hause ist, hieß es seitens des Unternehmens.
Lokalpolitiker reagierten am Mittwoch empört auf die Übergriffe. Die CDU sprach sich gegen „No-Go-Areas“ aus. Ein Polizeisprecher sagte: „Es gibt keine rechtsfreien Räume. Die Polizei verfolgt jede Straftat konsequent.“ (dpa)