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Hellmann setzt verstärkt auf Eurasien-Züge

05.09.2013 11:15 Uhr
Hellmann setzt verstärkt auf Eurasien-Züge
Der Chinazug braucht für die 10.000 Kilometer lange Strecke zwei Wochen
© Foto: Imago/Xinhua

Die Spedition Hellmann startet Vermarktungsoffensive für wöchentliche Zugverbindung zwischen China und Europa.

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Osnabrück. Die Firma Hellmann Worldwide Logistics erweitert ihr Transportangebot auf Zügen zwischen China und Europa. Wie Unternehmenssprecherin Kirsten Willenborg auf Anfrage der VerkehrsRundschau erklärte, hätten die Hellmann-Niederlassungen in Shanghai, Peking und anderen chinesischen Städten damit begonnen, die bereits vorhandenen Zugkapazitäten auf den transkontinentalen Traversalen den örtlichen Exporteuren zur Nutzung anzubieten.

Südroute schneller als Nordroute

Mit diesem Schritt erweitert der deutsche Logistiker sein Engagement für den Schienentransport als Alternative zur Seefracht und dem gebrochenen Sea-Air-Verkehr mit Umladung der Waren in einem der arabischen Häfen am Golf erheblich.

Offenbar sind die von Hellmann mit der ersten vom Osnabrücker Logistiker genutzten transkontinentalen Zugverbindung gemachten Erfahrungen Auslöser dieser Vermarktungsinitiative. Diese wurde Ende April zwischen der zentralchinesischen Stadt Chengdu und Lodz als nutzerneutrales Angebot eingerichtet. Dies bedeutet, dass deren Kapazitäten von verschiedenen Logistikern bedarfsweise gebucht werden können, unter anderem regelmäßig von Hellmann. Seitdem fährt ein Güterzug einmal wöchentlich auf dem südlichen Schienenkorridor über Kasachstan, Russland und Weißrussland bis Lodz. Für die knapp 10.000 Kilometer lange Gesamtstrecke benötigen die beteiligten nationalen Bahngesellschaften etwas mehr als zwei Wochen. Am heutigen Endpunkt Lodz werden die im Auftrag von Hellmann beförderten Güter auf LKW umgeladen und innerhalb des Europanetzes des Logistikers zu den jeweiligen Zielorten transportiert. Parallel dazu nutze ihr Unternehmen zu diesem Zweck, betonte Sprecherin Willenborg, auch Zugverbindungen von Polen nach Süd- und Westeuropa.

Shanghai-Duisburg in 15 bis 25 Tagen

Die relativ kurze Fahrzeit wird durch die elektronische Übermittlung der Sendungsdaten an die jeweiligen nationalen Zollbehörden vor Eintreffen der Züge an den Grenzkontrollstellen erreicht. Anders als die Strecke Chengdu-Lodz werden die Shanghai- und Peking-Züge über die Nordtraversale via Mongolei und Sibirien geführt. Dies verlängert die Fahrzeit von der Ostküste Chinas bis zum Endziel Duisburg gegenüber den in Zentral- oder Westchina aufs Gleis gesetzten Zügen um bis zu mehr als einer Woche. In einem Schreiben an potenzielle Kunden spricht Hellmann von einer reinen Laufzeit auf der Hauptstrecke – etwa Shanghai-Duisburg – von 15 bis maximal 25 Tage. Die Transporte seien schneller als Seefracht und günstiger als Luftfracht, heißt es dort. Verbunden sei dies mit einer Reihe von Zusatzleistungen wie den Vor- und Nachlauf per Bahn oder LKW, Cross Docking, Verzollung oder die Kommissionierung der Sendungen. Gegenüber der VerkehrsRundschau wies Firmeninhaber Klaus Hellmann in Verbindung mit der kürzeren Laufzeit der Züge im Vergleich zum Seetransport auf einen damit verbundenen zentralen Vorteil für die Exporteure hin: Weil die per Bahn beförderten Güter deutlich schneller am Ziel ankämen, könnten die Produkte am Zielort sofort vermarktet werden, was die Kapitalbindungen erheblich reduziere. (hs)

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