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Havarierter Containerfrachter soll bald wieder auslaufen

16.01.2019 13:38 Uhr
Containerschiff, MSC Zoe
Die „MSC Zoe” hatte in in der Nacht zum 2. Januar 286 Container verloren
© Foto: Havariekommando/dpa/picture-alliance

Suchschiffe können verlorene und auf den Meeresboden versunkene Container für eine spätere Bergung orten. Viel schwieriger ist dagegen das Aufsammeln von kleinsten Plastikteilchen aus der Ladung des havarierten Frachters.

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Bremerhaven/Borkum. Fast zwei Wochen nach der Havarie des Frachters „MSC Zoe” in der Nordsee soll das Containerschiff bald wieder in Fahrt gehen. Die Ladungs- und Bergungsarbeiten an Bord seien abgeschlossen, sagte der Bremerhavener Hafenkapitän am Dienstag nach einem entsprechenden Bericht der „Nordsee-Zeitung”. Rund 450 Container aus beschädigten Boxenreihen waren ihm zufolge in den vergangenen Tagen von Bord auf die Kaje gesetzt worden. Nach den letzten Abnahmeprüfungen könne das Schiff wieder auslaufen. Ein genauer Termin steht einer Reedereisprecherin zufolge in Hamburg jedoch noch nicht fest.

Die „MSC Zoe” hatte nach neuen Informationen des deutschen Havariekommandos in der Nacht zum 2. Januar 286 Container verloren, darunter zwei mit gefährlichen Stoffen. Diese beiden Boxen wurden bisher nicht geortet. Die Suche und Bergung habe sich bisher wegen schlechten Wetters mit vier Meter hohen Wellen verzögert, hieß es am Dienstag.

Insgesamt wurden bisher laut niederländischen Angaben 238 Container lokalisiert. Die meisten von ihnen liegen auf dem Meeresboden nördlich der niederländischen Wattenmeer-Inseln auf der stark befahrenen Route des Frachtverkehrs, etwa 20 wurden bei Borkum geortet. 18 Container sowie deren Inhalt waren an den Stränden angespült worden.

Mikroplastik wird angepült

Seit der Havarie der „MSC Zoe” wird nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace täglich Mikroplastik an die Strände der Insel Borkum angespült. Die grauen und weißen Partikel seien Granulate und würden zur Herstellung von Plastikverpackungen eingesetzt, teilte Greenpeace am Dienstag mit. Der Kunststoff sei biologisch nicht abbaubar und würde zunehmend in Meerestieren und Seevögeln nachgewiesen. Greenpeace forderte die Reederei des Frachters auf, den Inhalt der verlorenen Container vollständig offen zu legen, um die Umweltrisiken besser abschätzen zu können.

Mikroplastik entwickelt sich für den Chemie-Experten Manfred Santen von Greenpeace zu einem massiven Umweltproblem, da die winzigen Teile nur schwierig zu bergen sind. Derzeit teste die Organisation mit Staubsaugern und Greifern verschiedene Möglichkeiten der Strandreinigung. Seit der Havarie hätten freiwillige Helfer jeden Tag Spielzeugpistolen, Plastikblumen und Verpackungen am Strand eingesammelt. Dort kamen nach Angaben des Havariekommandos bisher rund 170 Kubikmeter Strandgut zusammen, davon ein Großteil auf Borkum. Am Dienstag waren 200 Helfer unterwegs, um Müll auf dem Festland in der ostfriesischen Gemeinde Krummhörn zu sammeln. (dpa)

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