Basel/Kopenhagen. Das dänische Transport- und Logistikunternehmen DSV hat dem Schweizer Logistikdienstleister Panalpina ein Übernahme-Angebot in Höhe von 170 Schweizer Franken pro Aktie unterbreitet. Zunächst hatte dies Panalpina mitgeteilt. DSV hat dies mittlerweile bestätigt. Der Verwaltungsrat von Panalpina habe sich bislang zu dem Übernahme-Angebot noch nicht geäußert, heißt es.
Der Aktienkurs von DSV sprang nach Bekanntgabe des Angebots der NZZ zufolge am Mittwoch in den ersten Handelsminute von 137 Schweizer Franken (Stand 15. Januar 2019) auf über 170 Schweizer Franken, das sind mehr als 25 Prozent.
Der DSV-Übernahmeversuch von Ceva Logistics ist gescheitert
Über einen möglichen Verkauf von Panalpina wird seit Jahren spekuliert. Als potenzieller Käufer wurde bislang Kühne + Nagel im Markt kolportiert. Ein Unternehmensinsider hatte dies aber erst vor wenigen Wochen gegenüber der VerkehrsRundschau als pure Spekulation bezeichnet.
Dass nun DSV Panalpina übernehmen will, kommt nicht überraschend. DSV hat im vergangenen Jahr im europäischen Landverkehr Branchenkennern zufolge sehr gute Margen erzielt. Die Kassen seien also voll. Im Oktober 2018 startete DSV schon einmal einen Übernahmeversuch und wollte seinerzeit den 4PL Ceva Logistics übernehmen, an dem sich im April 2018 die französische Reederei CMA CGM mit 25 Prozent beteiligt hatte. DSV kam aber nicht zum Zug. Stattdessen stockte CMA seine Anteile an Ceva weiter auf und hält nun 33 Prozent des Unternehmens.
DSV und Panalpina: Überschneidungen im Luftfrachtgeschäft
DSV zufolge ergänzen sich die Geschäftsfelder der beiden Unternehmen Panalpina und DSV perfekt. Gemeinsam könnte so eine neue Transport- und Logistikgröße im Markt mit bedeutenden Wachstumschancen entstehen. So verfügt DSV über ein flächendeckendes Landverkehrsnetz in Europa, in Deutschland ist DSV Gesellschafter der Stückgutkooperation IDS Logistik. Panalpina verfügt dagegen über ein weltweit starkes See- und Luftfrachtgeschäft. Allerdings dürfte es im Luftfrachtgeschäft Überschneidungen mit DSV geben. Denn DSV hatte erst vor drei Jahren das seinerzeit angeschlagene US-Logistikunternehmen UTI Worldwide übernommen, das insbesondere in der Luftfracht tätig war. (eh)