Hamburg. Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd hat im Corona-Jahr 2020 dank niedriger Kraftstoffpreise und steigender Frachtraten gute Geschäfte gemacht und rechnet in diesem Jahr mit noch besseren Ergebnissen. 2020 stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleich zu 2019 um mehr als eine halbe Milliarde Euro auf rund 1,31 Milliarden Euro, hieß es in dem am Donnerstag, 18. März, veröffentlichten Jahresbericht. Das Konzernergebnis stieg bei einem Umsatz von rund 12,8 Milliarden Euro um 562 Millionen auf 935,4 Millionen Euro.
Frühzeitig bei den Kosten gegengesteuert
„Die Coronavirus-Pandemie hat unser Geschäft im Jahr 2020 stark bestimmt. Wir haben jedoch frühzeitig auf der Kostenseite gegengesteuert. Nachdem die Transportmengen im zweiten Quartal deutlich eingebrochen waren, konnten wir im zweiten Halbjahr von einer unerwartet starken Nachfrage nach Containertransporten profitieren. Dadurch schließen wir im Vergleich zu 2019 mit einem deutlich besseren Ergebnis ab und haben nach deutlichen Fortschritten auch in den Vorjahren erstmals seit einer Dekade unsere Kapitalkosten verdienen können“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd.
Für das laufende Jahr rechnet Rolf Habben Jansen mit einem noch einmal höheren Ergebnis vor Zinsen und Steuern, legte sich aber nicht auf konkrete Zahlen fest. „Auch das Jahr 2021 steht im Zeichen der weltweiten Coronavirus-Pandemie, und die gegenwärtigen Engpässe in den Lieferketten werden sich vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte deutlich abschwächen.“
Durchschnittliche Frachtrate soll gegenüber dem Vorjahr steigen
Dabei wird angenommen, dass die Transportmenge leicht und die durchschnittliche Frachtrate deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden können. Darüber hinaus wird ein deutlicher Anstieg des durchschnittlichen Bunkerverbrauchspreises erwartet. Die Prognose bleibe aber „mit erheblichen Unsicherheiten behaftet“. Gründe dafür sind die derzeit überdurchschnittlich hohe Volatilität der Frachtraten und operative Herausforderungen, zum Beispiel durch infrastrukturelle Engpässe.
Aufgrund der starken Nachfrage nach Konsumgütern sei Hapag-Lloyd zwar sehr positiv in das Geschäftsjahr gestartet, betont aber: „Die Risiken der Pandemie bleiben aber vorerst bestehen, auch wenn die weltweiten Impfkampagnen erste Schritte in Richtung einer Normalisierung andeuten.“ (dpa/tb)