Hamburg. Die Hamburger Spediteure blicken recht zuversichtlich in die Zukunft und erwarten im laufenden Jahr stabile Umsätze und Gewinne. Das geht aus den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturanalyse des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) hervor, die auf der Mitgliederversammlung vorgestellt wurde.
35 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen im laufenden Geschäftsjahr, 35 Prozent gehen immerhin von stabilen Umsätzen aus. Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) rechnet mit steigenden Gewinnen, ein Drittel (33 Prozent) geht von stabilen Gewinnen aus. Nur 6 Prozent rechnen mit Verlusten. 91 von 319 befragten Unternehmen hatten an der Umfrage teilgenommen.
Die Mehrheit der Mitglieder könne über alle Teilbereihe der Spedition hinweg über ein befriedigendes 2012 berichten, bilanzierte Johan P. Schryver, Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure, über das vergangene Jahr. "Die Volumina auf der Straße, Schiene und den Wasserwegen waren in den letzten zwölf Monaten durchweg zufriedenstellend", erklärte er. Allerdings zeigten einige Segmente eine Abschwächung und die Transportpreise im See- und Luftfrachtverkehr eine negative Tendenz. "Da aber in vieeln Bereichen wohl die Talsohle erreicht ist, rechnen unsere Mitglieder mit ansteigenden Preisen", stellte Schryver fest. Dabei ließen Umsatz und Gewinnerwartungen Stabilität erkennen. Problem seien die teilweise überproportional steigenden Kosten, unter anderem bei Löhnen und Gehältern.
Der Vorsitzer des VHSp bescheinigte den Seehafenspeditionen, von der steigenden Exportdynamik in Richtung Übersee profitieren zu können. Neue Märkte könnten hier die schwächere Konjunktur in Asien ausgleichen. "Afrika bietet ein gigantisches Absatzpotenzial, der Nahe und Mittlere Osten biete ebenfalls noch reichlich Entwicklung, ganz zu schweigen von den vielen dynmischen Volkswirtschaften in Lateinamerika", so Schryver.
Schryver, forderte die Politik vor den mehr als 265 Teilnehmern auf, endlich ernstzumachen mit der seit Jahren angekündigten Umsetzung dringend benötigter Verkehrs- und Infrastrukturprojekte in Hamburg. Beispielshaft nannte Schryver den Weiterbau der Autobahn A 20 über die Elbe hinaus und die Hafenquerspange.
Der Wegfall der Freihafengrenze habe nach anfänglichen Schwierigkeiten den Effekt der beschleunigten Abfertigung gebracht, wobei es "hier und da noch zu Schwierigkeiten kommt", erklärte er. Schryver bemängelte zudem die "virtuelle Zollgrenze, die die beiden Zollamtsbezirke Hafen und Stadt voneinander trennt". Eine Lösung zum 1. Mai sei jedoch in Sicht, gab er an. (diwo/bb)