Hamburg. Kaum haben Hamburg und das Bundesverkehrsministerium grünes Licht für den Endausbau der A 26 und für die „Hafenquerspange“ im Hamburger Hafen signalisiert, zeigen sich Umweltverbände, allen voran der NABU, zum Äußersten entschlossen, dem Projekt jeden juristischen Knüppel in den Weg zu werfen. In einem offenen Brief an Hamburgs Regierungschef Olav Scholz kündigte der NABU-Landesverband die vertraulichen Gespräche der vergangenen Monate zum Naturschutz bei der Unterelbe-Autobahn A 26 von Stade bis zur A 7 auf. Dabei ging es um Ausgleichsmaßnahmen für den Flächenbedarf der A 26. Von seiner Maximalforderung nach einem „Biotopkorridor“ von rund 400 Metern Breite wollte der NABU nicht ablassen und ließ die „Güteverhandlungen” platzen. Gebe Hamburg nicht nach, werde man gegen sämtliche fünf involvierten Planfeststellungsverfahren Klage erheben sowie gegen den Trassenverlauf der A 26. „Das kann lange dauern“, ließ sich der Verbandssprecher Alexander Porschke in der regionalen Presse zitieren.
Kopfschütteln in der Wirtschaft an der Unterelbe; von einem „Nackenschlag“ sprach die IHK Stade. Beim Hamburger Hafenverkehr ist die Querverbindung zwischen den beiden Magistralen A 1 und A 7 eine der schlimmsten Lücken. Sie soll durch die A 26 geschlossen werden. Niemand wagt mehr, ein festes Datum für die Fertigstellung zu nennen, von 2018 bis 2020 wird vage gesprochen, ursprünglich sollte der Verkehr bereits in diesem Jahr rollen.
Im Hinblick auf eine Baubeschleunigung hatte der in Hamburg zuständige Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof zu Jahresbeginn noch auf „konstruktive Gespräche“ mit den Umweltverbänden verwiesen. In Hamburg stehen in drei Wochen Landtagswahlen an, die Verweigerung der Umweltverbände sieht man in der Hansestadt im Zusammenhang mit diesem Termin. Bis dahin dürfte das Projekt auf Eis liegen, was bei dem Dritteljahrhundert, das die „Hafenquerspange“ bisher gebraucht hat, jetzt wohl auch nicht mehr ins Gewicht fällt. (cfd)