Hamburg. Der Güterumschlag im Hamburger Hafen ist in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 2,5 Prozent auf 34,8 Millionen Tonnen gefallen. Ausschlaggebend war das Minus im wichtigen Containerumschlag, der um 3,4 Prozent zurückging und 2,23 Millionen Standardcontainer (TEU) erreichte, teilte die Marketinggesellschaft des Hafens am Montag in der Hansestadt mit. Der Containerverkehr mit China, dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens, reduzierte sich um 8,0 Prozent. Das konnte durch Zuwächse in anderen Fahrtgebieten nicht ausgeglichen werden.
Auf den ersten Blick setzt sich damit die schwache Tendenz des Vorjahres fort, als der Hafen im Containerumschlag 9,3 Prozent einbüßte. Doch die Verantwortlichen malen ein etwas freundlicheres Bild. „Wir haben die Talsohle durchschritten”, sagte Axel Mattern, Vorstand der Marketinggesellschaft. Das zeige der Vergleich mit dem vierten Quartal des Jahres 2015. „Wenn wir insgesamt das gleiche Ergebnis wie im Vorjahr schaffen würden, dann wäre das super.” Damit allerdings würde der Hamburger Hafen auf einem Umschlagniveau stagnieren, das er bereits vor zehn Jahren erreicht hat.
Rückschläge im China- und Russlandhandel
Die Faktoren, die den Hafen ausbremsen, sind noch die gleichen wie im Vorjahr: Rückschläge im Handel mit China und Russland sowie harte Konkurrenz unter den großen Häfen in Nordwesteuropa, vor allem um die Zubringerverkehre in die Ostsee. Insgesamt ist der Containerumschlag in den sechs Häfen der Nordrange von Le Havre bis Hamburg um ein Prozent zurückgegangen. Antwerpen hat mit einem Plus von 4,6 Prozent seinen Vorsprung auf Hamburg ausgebaut und damit seinen Platz als zweitgrößter Containerhafen Europas nach Rotterdam gefestigt.
Die Neuordnung der Allianzen bei den großen Reedereien wird auch den Hamburger Hafen betreffen, doch seien die Auswirkungen gegenwärtig noch nicht absehbar. „Wir sind da nicht pessimistisch eingestellt”, sagte Mattern. Die Allianzen müssten entscheiden, welche Schiffe und Dienste welche Häfen in Europa anlaufen sollten. Hamburg habe dabei eine gute Position. „Wir haben das engste Netz an Bahnverbindungen”, sagte Vorstand Ingo Egloff. Allein der Containerbahnhof am Terminal Altenwerder, der größte in Europa, werde seine Kapazität durch den gegenwärtigen Umbau um 140.000 auf 930.000 TEU ausbauen. Knapp 42 Prozent der Container und 46 Prozent aller Güter würden vom Hamburger Hafen mit der Bahn weitertransportiert, sofern sie nicht in der Region bleiben. (dpa)