Hamburg. Im Wettbewerb mit den anderen großen Häfen im Norden Europas verlangt die Hamburger Hafenwirtschaft Preisnachlässe für die Nutzung des Hafenbahnnetzes in der Hansestadt. „Bezogen auf den sehr hohen Bahnanteil ist der Hamburger Hafen in Europa, wenn nicht sogar weltweit, führend“, schreibt der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) in seinem am Freitag, 25. Juni, veröffentlichten Jahresbericht.
Um diesen Wettbewerbsvorteil auszubauen, bedürfe es „weiterer Investitionen in die Infrastruktur und einer Senkung des Hafenbahnnutzungsentgeltes“, verlangt der Verband der im Hafenumschlag tätigen Unternehmen. „Schon heute sind die Trassenpreise auf dem Hamburger Hafenbahnnetz im europäischen Vergleich am höchsten“, moniert der UVHH. Die Netzentgelte für die Hamburger Hafenbahn würden heute um mehr als das Zehnfache höher liegen als in Rotterdam und die HPA habe weitere Preiserhöhungen angekündigt, schreibt UVHH-Präsident Gunther Bonz. „Diese Preispolitik schwächt uns im Wettbewerb, führt zu Verlagerungen von Verkehren weg von der Schiene und ist damit auch ökologisch unsinnig.“
Eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sieht die Hafenwirtschaft derweil zunehmend Lichtblicke. Diese habe sich den Auswirkungen der Pandemie zwar nicht gänzlich entziehen können, „war allerdings deutlich weniger als andere Branchen betroffen“. Mittlerweile seien die „konjunkturellen Aussichten für die Hafenwirtschaft grundsätzlich gut“. Erste Anzeichen für einen Aufschwung der Weltwirtschaft ließen sich in den Zahlen für das erste Quartal ablesen. Insgesamt wurden im ersten Quartal 32,1 Millionen Tonnen Seegüter geladen oder gelöscht, 0,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – nach einem Einbruch von 7,6 Prozent im Gesamtjahr 2020. (dpa)