Rotterdam. Der Umschlag im Rotterdamer Hafen hat 2014 um ein Prozent zugenommen. Insgesamt wurden an dem niederländischen Hafen 445 Millionen Tonnen umgeschlagen. Wie der Hafenbetreiber Port of Rotterdam mitteilt, sind die Ergebnisse in den verschiedenen Marktsegmenten sehr unterschiedlich ausgefallen.
Demnach verzeichnete der Hafen besonders hohe Zuwächse im Containerbereich mit einem Plus von 5,8 Prozent auf 12,3 Millionen Standardcontainer (TEU). Zum Vergleich: Der Hafen Hamburg schlug im Jahr 2013 9,3 Millionen TEU um. Die Zahlen für 2014 veröffentlicht der deutsche Seehafen erst am 9. Februar.
Im Stückgutbereich verzeichnete Rotterdam einen Anstieg von 12,1 Prozent. Die starke Zunahme lasse sich durch eine Kombination verschiedener Faktoren erklären, heißt es in der Unternehmensmitteilung. Die Wirtschaft ziehe sowohl in der Eurozone als auch im Vereinigten Königreich an. Im Zuge dieser Entwicklung nahmen demnach insbesondere die Deepsea-Volumen auf den Schifffahrtsrouten von Asien und Nordamerika zu. Außerdem zeigen sich die ersten Auswirkungen der Maßstabsvergrößerung in der Containerschifffahrt: Rotterdam sei ein attraktiver Hafen für die zunehmend größer werdenden Schiffe, so die Erklärung des Hafen Rotterdam.
Der stärkste Rückgang war mit 8,1 Prozent beim Umschlag von Ölprodukten feststellbar. Beim Rohöl, das den Hafen passierte, gab es eine Zunahme um 4,8 Prozent. Beim Umschlag von Trockenmassengut kam es zu einem Rückgang von 0,7 Prozent.
Für 2015 erwartet Rotterdam wieder Wachstum
Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Für 2015 erwarten wir beim Umschlag das gleiche Wachstum wie im vergangenen Jahr: 1 Prozent. Auch dieses Jahr wird das Wachstum voraussichtlich primär im Containerbereich realisiert. In den nächsten Jahren werden wir die vorhandenen umfangreichen Sparten im Hafen weiter fördern, doch zugleich setzen wir stark auf Innovation und eine breitere Fächerung der Aktivitäten im Hafen.“
Castelein ging während der jährlichen Präsentation auch ausdrücklich auf die Herausforderungen für den Hafen ein. „Sowohl im Energie- und im Chemiebereich als auch bei der Logistik sehen wir große Veränderungen“, so Allard Castelein. Damit der Hafen auch langfristig die Wirtschaft stütze, arbeite der Hafen mit der Wirtschaft an Innovationen und einer breiteren Fächerung der Aktivitäten. „Das sieht man jetzt bereits an der Zunahme der Offshore-Aktivitäten, aber auch an einer weiteren nachhaltigen Gestaltung des Energie- und Chemiesektors“, sagte Castelein. Für den Containersektor sei vor allem die Entwicklung des Bahntransports nach Mitteleuropa von großer Bedeutung. Dieses Jahr arbeite man bei den neuen Containerterminals auf der zweiten Maasvlakte noch intensiv daran, alles in Betrieb zu nehmen; ab 2016 komme dann real noch Kapazität für weiteres Wachstum hinzu. (ks)