Hafen Houston bestellt ersten vollautomatischen Container-Shuttle

Houston. Die Hafenbehörde von Houston hat ein erstes Exemplar eines neu entwickelten, vollautomatischen Container-Shuttle bestellt, auf dem Container zusammen mit Lkw-Anhängern autonom transportiert werden können. Der elektronisch betriebene Shuttle soll Container über eine fest installierte Strecke von fünf Meilen (rund acht Kilometer) zwischen dem Bayport und dem Barbour's Cut Terminal des Hafens transportieren. Die Strecke soll größtenteils auf einer hoch gelegenen Schiene in der Mitte des Highways Texas 146 entlangführen und die Verkehrsbelastung durch den bisher auftretenden Lkw-Verkehr auf dem Highway deutlich verringern.

Der Shuttle wurde in den vergangenen zwölf Jahren im A&M Transportation Institute der Universität von Texas entwickelt. 17 Patente für technische Details meldete die Firma Freight Shuttle Inc. an, die eigens für das Shuttle-Projekt gegründet wurde. Neben der Entlastung des Verkehrs soll das Shuttle-System die CO2-Belastung der Umwelt verringern und langfristig Kosten sparen. „Wir werden Fracht für zehn Cents pro Meile transportieren”, sagte Entwickler Stephen Roop gegenüber der US-Fachzeitschrift Transport Topics.

Das Shuttle System wird von Beobachtern als zukunftsweisend für den Gütertransport gewertet. Grund dafür seien der zunehmende Güterverkehr in den USA und die bereits ausgelasteten Transportsysteme auf Straße und Schiene. „Einige sehen in dem Shuttle sogar eine Bedrohung für das Geschäft einiger Lkw-Unternehmen”, lässt sich John Esparza, CEO der Texas Trucking Association, von Transport Topics zitieren. Der Bau der Shuttle-Streck im Hafengebiet von Houston soll drei Jahre dauern. Über die veranschlagten Kosten gibt es noch keine Informationen.

Derweil gibt es schon weitere Interessenten für das System. Es könnte auf einer 50 Meilen (80,5 Kilometer) langen Strecke zwischen dem texanischen Hafen Freeport und einem Containerterminal in Rosenberg westlich von Houston gebaut werden. Auch für den Container-Transport zwischen den Grenzstädten El Paso in Texas und Ciudad Juarez in Mexiko wird die Bestellung einer zwölf Meilen (gut 19 Kilometer) langen Strecke geprüft. Die Baukosten werden dort auf zurzeit zwölf Millionen Dollar pro Kilometer berechnet. (kw)