Gent. Der niederländische Hafen Zeeland Seaports und der belgische Hafen Gent wollen miteinander fusionieren. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Vertreter der beiden Hafenbetreiber kürzlich in Gent, wie beide Seiten übereinstimmend mitteilten. Durch die Fusion wollen die Häfen laut Presseberichten als neue Einheit in die Top 10 der größten Güterhäfen Europas vorstoßen.
Die Fusion wird als logischer Schritt angesehen: Beide Häfen sind ähnlich groß und ähnlich strukturiert. Durch einen Kanal zwischen Terneuzen und Gent sind beide Häfen miteinander verbunden. Neben dem Hafenbecken von Terneuzen gehören noch die Häfen Vlissingen und Borsele zum Hafen Zeeland. Der niederländische Hafen liegt an der Mündung von der Schelde in die Nordsee, Gent 32 Kilometer landeinwärts südlich von Terneuzen entfernt.
Bereits heute arbeiten die beiden Häfen in einigen Bereichen wie dem Hafeninfrastrukturmanagement, der Schifffahrtsbegleitung oder der Vermarktung der Region auf Messen zusammen. Vor der Fusion müssen vor allem noch rechtliche Fragen für das grenzüberschreitende Projekt geklärt werden. Sechs Monate wollen sich die Hafenbetreiber zunächst Zeit geben, um diese Rechtsfragen mit den jeweils zuständigen nationalen und regionalen Behörden zu klären.
Der Hafen Gent verzeichnete 2015 einen Umsatz von 33 Millionen Euro und 10,2 Millionen Euro Gewinn. 26,4 Millionen Tonnen Güter wurde über die Seeschifffahrt umgeschlagen, 20,1 Millionen Tonnen über die Binnenschifffahrt. Der Umsatz des Hafens Zeeland Seaports belief sich im gleichen Jahr auf 53 Millionen Euro, acht Millionen Euro Gewinn fielen ab. 33 Millionen Tonnen Güter wurden über die Seefahrt, 32 Millionen Tonnen über die Binnenschifffahrt erwirtschaftet.
Der Hafen Zeeland hatte vor fünfzehn Jahren eine Fusion mit dem Hafen von Rotterdam begonnen, dieses Vorhaben jedoch wegen Erfolgslosigkeit wieder aufgegeben. (kw)
Häfen Zeeland und Gent wollen fusionieren
Durch die Fusion wollen die Ports als neue Einheit in die Top 10 der größten Güterhäfen Europas vorstoßen.